Al-Aqsa oder Tempelberg
Der ewige Kampf um Jerusalems heilige Stätten
Zusammenfassung
Tempelberg für die Juden, drittwichtigstes Heiligtum für die Muslime: Der K omplex aus Felsendom, Al-Aqsa-Moschee und Klagemauer ist der geheimnisvollste und umstrittenste heilige Ort der Welt. Joseph Croitoru erzählt seine 3000-jährige Geschichte und schildert, wie der Streit um Jerusalems heilige Stätten seit dem 19. Jahrhundert immer weiter eskaliert ist. Inzwischen planen jüdische Eiferer einen "dritten Tempel", der Widerstand der Muslime wird mit Polizeigewalt unterdrückt. Der uralte Ort des Gebets wird zur Zeitbombe.
Sommer 1981: Auf der Suche nach der verschollenen Bundeslade gräbt sich Rabbiner Jehuda Getz durch den heiligen Felsen und stößt auf ein altes Gewölbe. Kaum herausgeklettert, entdecken ihn Muslime im Seitenraum der Moschee. Es kommt zu Handgreiflichkeiten, zum Generalstreik und beinahe zur internationalen Krise. Der Streit um den Tempelberg hat längst sein Inneres erreicht. Ein jüdischer Tunnel zur Klagemauer sorgte in den 1990er Jahren für Aufstände. Parallel dazu bauten die Muslime die unterirdischen "Ställe Salomos" unter jüdischem Protest zur Wintermoschee aus. Archäologen durften 60 Tonnen Aushub auf einer Schutthalde sichten. Grabungen sind ihnen nicht erlaubt. Joseph Croitoru erzählt auf der Grundlage zahlreicher hebräischer und arabischer Quellen die dramatische Geschichte eines Kampfes, der seit der Antike mit religiösen und politischen Heilserwartungen aufgeladen ist, mit Aufständen, Waffengewalt, Pilgerfahrten und Gebeten geführt wird und für den heute weniger denn je eine Lösung in Sicht ist.
- 1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
- 9–12 Vorwort 9–12
- 13–46 1. Der Tempelberg in den drei abrahamitischen Religionen 13–46
- Die Tempel des Alten Israel
- Der Neubau unter Herodes
- Die Jerusalemer Tempel in der jüdischen Erinnerung
- Der Tempel und der Berg im Christentum
- Al-Masdschid al-Aqsa, «die fernste Kultstätte»
- Kreuzfahrerzeit und muslimische Herrschaft
- «Westmauer» und «Al-Buraq»
- 47–75 2. Die spätosmanische Zeit (19. und frühes 20. Jahrhundert) 47–75
- Frühzionistische Träume und die Klagemauer
- Tempel-Phantasien bei Rothschild, Marmorek und Herzl
- Die Klagemauer, verherrlicht und geächtet von europäischen Juden
- Tempel-Motive im Jugendstil: Ephraim M. Lilien
- Der hartnäckige Kampf um das Beten am Kotel
- 76–162 3. Jerusalem unter britischer Herrschaft (1917–1948) 76–162
- Briten, Zionisten, Araber
- Chaim Weizmann will die Klagemauer erwerben
- Die Klagemauer als nationales Symbol der Säkularen
- Diskussionen über den Wiederaufbau des Tempels
- Das neue Jerusalem des Bildhauers Boris Schatz
- Al-Haram al-Scharif als Ausgangspunkt antizionistischer Demonstrationen
- April 1920: Pilgerströme und Ausschreitungen
- Jüdisches Selbstbewusstsein an der Klagemauer
- Messianische Euphorie
- Amin al-Husseini: Der militante Großmufti von Jerusalem
- Die Legende von der jüdischen Vereinnahmungdes Tempelbergs
- Der Jischuw erhebt Besitzanspruch auf die Klagemauer
- Jom Kippur 1928: Streit um eine Trennwand an der Klagemauer
- Palästinensische Proteste und Provokationen
- Militante Juden in der Offensive: Tischa be-Av im August 1929
- Eine panislamische Kampagne für den Tempelberg
- Der arabische Aufstand und die Kotel-Kompanie
- Die Klagemauer während des Zweiten Weltkriegs: Trauer und Nationalstolz
- Al-Husseinis antisemitische Propaganda aus dem deutschen Exil
- 163–174 4. Die heiligen Stätten unter jordanischer Herrschaft (1948–1967) 163–174
- Der israelisch-arabische Krieg von 1948
- Eine goldene Kuppel für den Felsendom: Das haschemitische Königshaus als Hüter der Heiligtümer
- Tourismus unter jordanischen Vorzeichen
- 175–252 5. Tempelberg und Klagemauer unter israelischer Kontrolle (ab 1967) 175–252
- 1967: Euphorie nach der Eroberung des Tempelbergs
- Die Zerstörung des Maghrebiner-Viertels
- Moshe Dayan etabliert einen neuen Status quo und Militärrabbiner Goren bläst den Schofar
- Messianischer Aktionismus gegen Besonnenheit
- Die Polizei zwischen den Fronten
- 1969: Die Al-Aqsa-Moschee in Flammen
- Erneute Provokationen im Moscheenareal
- Die Heiligtümer im Visier jüdischer Extremisten
- Eine Tunnelschlacht unter dem Felsendom
- Jüdische Terroranschläge auf den heiligen Berg
- Tempelberg-Aktivisten und Parlamentarier Hand in Hand
- Arafat und die Kampagne zur «Befreiung» von Al-Aqsa
- 253–300 6. Der heilige Felsen als Hindernis für den Frieden (seit 1993) 253–300
- Al-Aqsa-Parolen auf palästinensischen Fahnen
- Israelisch-jordanische Annäherung: Die Verwaltung des heiligen Bergs
- Der Tunnel entlang der Klagemauer und die Moschee unter der Al-Aqsa-Moschee
- Der gescheiterte Friedensprozess oder Warum Scharon auf den Berg stieg
- Die Al-Aqsa-Intifada
- 2003: Ansturm der Tempel-Aktivisten
- Die Tempel-Bewegung in der Knesset
- Islamisten bedrängen jüdische Besucher auf dem Haram
- Gegen eine «Aufteilung» des Moscheenareals
- Das Recht des Stärkeren: Der Status quo von 1967 wird ausgehöhlt
- 301–304 Zeittafel 301–304
- 305–355 Anmerkungen 305–355
- 356–356 Bildnachweis 356–356
- 357–360 Literatur 357–360
- 361–366 Personenregister 361–366
- 367–367 Vorsatz 367–367
- 368–368 Nachsatz 368–368