Der nach den Sternen griff
Giordano Bruno - Ein ketzerisches Leben
Zusammenfassung
Mehr Freiheit geht nicht, und mehr Verfolgung auch nicht: Giordano Bruno (1548 – 1600) lehrte, dass der unendliche Kosmos einer Vielzahl von Welten Raum bietet und dass auch das menschliche Denken durch nichts begrenzt wird. Mit dieser Botschaft zog er durch Europa, um die in religiöse «Eseleien» zerrissene Welt zu einen. Volker Reinhardt ist ihm dabei auf der Grundlage neuer Quellen gefolgt. Seine Biographie des faszinierenden Freigeistes ist zugleich das Porträt eines inquisitorischen, rechthaberischen Jahrhunderts, das uns gerade heute eine Mahnung sein sollte. Für Giordano Bruno war das unendliche Universum von einem Höchsten Wesen beseelt, die Erde ein lebendiger Oragnismus und der Mensch in der glücklichen Lage, das alles zu erkennen. Im Geiste reiste er zu den Sternen. Ganz irdisch war sein Leben ein unglaublicher Parcours durch die intellektuellen und religiösen Zentren Europas: Genf, Toulouse, Paris, Oxford, London, Wittenberg, Prag, Zürich … Überall wurde der geistreiche Verächter aller Glaubenswahrheiten als Gelehrter empfangen und früher oder später als Ketzer verjagt. Am Ende landete er in Venedig und in den Fängen der Inquisition, wurde nach Rom ausgeliefert und dort nach jahrelanger Kerkerhaft im Heiligen Jahr 1600 feierlich verbrannt. Volker Reinhardt hat Giordano Brunos Schriften neu gelesen, ist seinen Spuren an den verschiedenen Aufenthaltsorten nachgegangen und hat neu entdeckte Dokumente zum Inquisitionsverfahren entschlüsselt, das sich als eiskalter Justizmord entpuppt.
Schlagworte
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–18 Einleitung 9–18
- Die Entgrenzung der Welt
- 19–64 Erstes Kapitel 19–64
- Kindheit und Lehrzeit am Fusse des Vesuvs 1548–1576
- Melonengärten und Familienbande
- Ausbildung im Kloster und erste Rebellion
- Die vulkanische Stadt und die Grenzen der Reform
- Lehrjahre in turbulenten Zeiten
- Zweifel und Zusammenstöße
- Der Austritt aus dem Orden
- 65–124 Zweites Kapitel 65–124
- Auf der Suche Nach Gedankenfreiheit 1576–1583
- Am Wendepunkt
- Widerspruch und Demütigung in Genf
- Professor in Toulouse und Paris
- «Kerzenmacher»: Vorspiele, Verwirrspiele
- «Kerzenmacher»: Neapel auf der Bühne
- Philosophie des Spotts
- Der bizarre König und die Kunst des Gedächtnisses
- 125–178 Drittes Kapitel 125–178
- In England: Literat Unter Aristokraten 1583–1585
- Skandal in Oxford
- Unter Aristokraten, für Aristokraten
- Nach den Sternen greifen
- Die Erde als lebendiger Organismus
- Das Eine in allem: Weltseele, Materie und Form
- «Vertreibung der triumphierenden Bestie»
- Kritik der Religionen
- Eseleien und heroische Leidenschaften
- 179–226 Viertes Kapitel 179–226
- Ein Abstieg: Paris – Wittenberg – Prag – Helmstedt 1585–1590
- Paris, zum Zweiten: Tumulte und Vertreibung
- An deutschen Universitäten
- Im Zentrum des Luthertums
- Beim Kaiser in Prag
- Fürstenlob in Helmstedt
- Thesen zur Magie
- 227–256 Fünftes Kapitel 227–256
- Irrfahrt in den Kerker 1590–1592
- Als Meister geheimer Künste in Frankfurt und Zürich
- Padua, Venedig und vier Traktate für Eingeweihte
- Ziele der Serenissima, Illusionen des Nolaners
- Der Denunziant: Porträt eines Enttäuschten
- 257–314 Sechstes Kapitel 257–314
- In den Kerkern der Inquisition 1592–1600
- Das Gericht und der Papst
- Der Philosoph im Verhör
- Der Prozess und die große Politik
- Der römische Prozess: Quellen und Institutionen
- Neue Zeugen, neue Verhöre
- Stillstand und Neuanfang
- Der Weg zum Scheiterhaufen
- 315–322 Epilog 315–322
- Das Nachleben Eines Grossen Unzeitgemässen
- 323–352 Anhang 323–352
- Karte
- Zeittafel
- Anmerkungen
- Quellen und Literatur
- Bild- und Kartennachweis
- Personenregister
- 353–353 Zum Buch 353–353