Was heißt hier Deutsch?
Kleine Geschichte der deutschen Sprache
Zusammenfassung
Woher kommt das Wort «deutsch»? Warum ist Hochdeutsch «hoch»? Wie entstand der «Duden»? Stirbt der Genitiv wirklich? Wie kam das reinste Deutsch nach Hannover? Und gehört die Zukunft dem «Denglisch»?
Dieses Buch erzählt die spannende Geschichte der deutschen Sprache und der Menschen, die sie geprägt haben. Leserinnen und Leser, die sich für die vielen Spuren der Vergangenheit im heutigen Deutsch interessieren und die erfahren möchten, welche Kräfte den Sprachwandel vorantreiben, können sich auf viele «Aha-Erlebnisse» freuen
Wenn wir sprechen, liegt uns die Vergangenheit auf der Zunge. Nicht nur jedes Wort hat seine Geschichte – historisch gewachsen sind auch die grammatischen Formen, die Schreibweisen, die Ausspracheregeln und nicht zuletzt unsere Urteile und Vorurteile über gutes und schlechtes Deutsch.
Sprachwissenschaftler haben eine Fülle von hochinteressanten Details zur Geschichte der deutschen Sprache zusammengetragen. Aber der Großteil dieses Wissensschatzes liegt verborgen - um nicht zu sagen begraben - in schwer zugänglichen Fachpublikationen, verfasst von und für Experten. Etwas davon ans Licht einer größeren sprachinteressierten Öffentlichkeit zu bringen, ist Ziel dieses Buches.
Die vielen «Originaltöne» aus den verschiedenen Jahrhunderten sollen dem Leser einen lebendigen Eindruck vom Sprechen und Schreiben der Menschen vermitteln. Die dialektalen Färbungen und ungeregelten Schreibweisen dieser Stimmen spiegeln die Entwicklung einer Sprache, deren Vereinheitlichung und Standardisierung noch nicht sehr lange zurückliegt.
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–55 1. Was heißt hier «Deutsch»? 9–55
- Prolog im schweigenden Wald
- Die altdeutsche Sprachwelt
- Germanische Wurzeln
- Gud-Run raunt
- Forsaichistu diobolae? Gebete und Beschwörungen
- Schneisen ins Dickicht: Die ersten deutschen Wörter werden geschrieben
- Das Wort «deutsch» und seine Wurzeln
- Die Namen der anderen: Deutsch, dutch und allemand
- Die eingepflanzte Deutschlichkeit
- Hochdeutsch und andere Dialekte
- 56–145 2. Unterwegs zur Hochsprache 56–145
- Exklusiv: Die Sprache der Ritterlichkeit
- Bürgerlich: Die Sprache des Kontors
- Der Sog der Schriftlichkeit
- Standardisierung – Die Evolution in der Schreibstube
- Der niederdeutsche Weg zur Hochsprache
- Der hochdeutsche Weg zur Hochsprache
- Martin Luther: Klar vnd gewaltiglich verteutschen
- Der Buchdruck – Die Heilige Schrift als Medienereignis
- Die katholische Gaiß – Sprachstreit der Konfessionen
- Das Niederdeutsche sinkt ab zum Dialekt
- Richtig schön falsch – Hochdeutsch wird «korrekt»
- Skandal im Hörsaal – Deutsch contra Latein
- Salon-Französisch und Gassen-Deutsch
- Die Grammatiker bringen Deutsch zur Sprache
- «Dem Johann sein Weib ihr Großvater» – Das richtige und das wirkliche Deutsch
- Bebe-, Blas- und Mampflaute – Die hochdeutsche Aussprache entsteht
- Hannovers raanes Deutsch
- Vom Dialekt zum Regiolekt
- Vom Welt-deütsh zur Leichten Sprache
- Erbleichende Wörter – Warum Bedeutungen sich ändern
- 146–216 3. Buchstabenkämpfe – Der Streit um die rechte Schreibung 146–216
- Gegen die Gemechlichen und Endrungsscheüen
- Mönchsorthographie? Die Emanzipation des Schreibens vom Sprechen
- Jacob Grimm und die Leffel-Partei
- Konfusion in der Schule
- Der radikale Duden
- Die gescheiterte Revolution
- Raumers Prinzipien setzen sich durch
- Die Ottographie
- Zweiter Versuch
- Die Sucht nach Genauigkeit
- Keine Ruhe
- Rechtschreibreform im Nationalsozialismus
- «Stunde Null»
- Orthographie im Kalten Krieg
- nieder mit der reaktionären großschreibung
- Sand im Getriebe
- Auf den Barrikaden
- Die Reform der Reform
- Nach der Reform ist vor der Reform
- Warum schreibt man …? Besonderheiten der deutschen Orthographie
- Im Spinnwebwald – Fraktur und Sütterlin
- Schreibsprech digital
- 217–265 4. Frengleutsch – Was die fremden Sprachen bringen 217–265
- Wie viele Lehnwörter gibt es im Deutschen?
- Indogermanische Entlehnungen
- Latein: Sprachliche Entwicklungshilfe für Germanien
- Die Welt der Ritter – Modesprache Französisch
- Imponieren auf Flämisch
- Barockzeit – Der alamodische Cavalier
- Die verfrömdete Sprache
- Grammatik im Herrenclub – Die Sprachgesellschaften
- Potschamperl – Die Dominanz des Französischen
- Schweißloch mit Feingefühl – Campes Kreationen
- Wilhelminische Fremdwortjäger: Der Allgemeine Deutsche Sprachverein
- Deutsch wird upgedatet
- Die Dequalifizierung des Deutschen
- 266–292 5. Deutsch im Formtief? Grammatisches End(ungs)spiel 266–292
- Einst boll der Hund
- Der gefühlte Verfall
- Hinab in die Vergangenheit
- Indogermanische Anfänge
- Neue Akzente, bröckelnde Endungen
- Ablaut im Umbau – Die Erfindung der schwachen Verben
- Dank der Grammatikalisierung
- Zukunftsaussichten – Die Schriftbremse
- Durchgewunken – Ein Lob der Unregelmäßigkeit
- 293–326 6. Genus, Sexus, Gender: Die Vergeschlechterung der Grammatik 293–326
- Genus und Geschlecht
- Handlungsfähig: Die indogermanischen Ur-Genera
- Die Geburt des Femininums
- Das Maskulinum als Serienprodukt
- Bestirnte Sprache – Der Streit ums Gendern
- Marsch in die Institutionen
- Die Grammatik der Weltverbesserung
- Ein Stern geht auf
- Sehr geehrte Persönlichkeiten!
- Der Rat für Rechtschreibung und das Gendern
- Die gewandelte Sprache
- 327–337 Anmerkungen 327–337
- 338–362 Quellen und Literatur 338–362
- 363–368 Register 363–368