Das Grundgesetz
Ein literarischer Kommentar
Zusammenfassung
Das Grundgesetz ist gerade in Krisenzeiten die Grundlage jedes gesellschaftspolitischen Diskurses in Deutschland. Höchste Zeit also für einen Kommentar, der die Verfassung für unsere Zeit neu erklärt, anhand von Erzählungen und Erfahrungen, juristisch abwägend und gerne auch schräg von außen blickend. Das Ergebnis ist ein "Grundgesetz-Kommentar für alle" voller überraschender Einblicke, treffender Geschichten und funkelnder Essays.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." – "Die Freiheit der Person ist unverletzlich." – Wegen ihrer klaren, geradezu literarischen Eleganz sind viele Bestimmungen des Grundgesetzes zu einer Art Minimalkonsens avanciert. Wer wollte auch widersprechen? Und doch ist das Grundgesetz umstritten. Die einen setzen einzelne Sätze absolut, während andere von komplizierten Abwägungen und notwendigen Einschränkungen reden. Diese Debatte darf keineswegs allein den Juristen vorbehalten bleiben, sie muss von uns allen geführt werden. Denjenigen, die literarisch schreiben, kommt dabei eine besondere Rolle zu. Darum kommentieren in diesem Buch rund 40 Schriftsteller, Journalisten und Juristen die Präambel, die Grundrechte, wichtige Artikel zu Rechtsstaatlichkeit, Umweltschutz oder Schuldenbremse sowie die großen verfassungsrechtlichen Abschnitte zum Föderalismus, zur Rechtsprechung oder zum Bundespräsidenten. Die Perspektiven sind dabei so unterschiedlich wie die Autoren, aber alle sprechen ganz voraussetzungslos zu allen Interessierten. Für sie ist dieser Kommentar.
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- 2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
- 9–14 Georg M. Oswald: Ein großes Versprechen 9–14
- 15–20 Präambel. Susanne Baer: Über gute Vorsätze 15–20
- 21–34 Artikel 1 – Schutz der Menschenwürde. Herta Müller: Unsichtbares Gepäck 21–34
- 35–44 Artikel 2 – Freie Entfaltung der Persönlichkeit. Tristan Wißgott: Wir Bürger 35–44
- 45–50 Artikel 3 Absatz 1 – Gleichheit vor dem Gesetz. Thomas Lehr: Vor dem Gesetz und dahinter 45–50
- 51–55 Artikel 3 Absatz 2 – Geschlechtergleichstellungsgrundsatz. Patrick Bahners: Am Schreibtisch rütteln 51–55
- 56–65 Artikel 3 Absatz 3 – Diskriminierungsverbot. Feridun Zaimoglu: Gefährliche Zeiten 56–65
- 66–78 Artikel 4 – Glaubensfreiheit. Martin Mosebach: Eine uralte Institution in der Nachkriegsdemokratie 66–78
- 79–84 Artikel 5 Absatz 1 Satz 1 – Meinungsfreiheit. Max Czollek und Lucy Wagner: Zivilcourage 79–84
- 85–90 Artikel 5 Absatz 1 Satz 2 und 3 – Pressefreiheit.Andrian Kreye: Neues Dilemma 85–90
- 91–95 Artikel 5 Absatz 3 Satz 1 – Kunstfreiheit. Lena Gorelik: Ein Flöckchen ohne Punkt 91–95
- 96–100 Artikel 5 Absatz 3 – Wissenschaftsfreiheit. Ulrich Woelk: Wenn vier gleich fünf sind 96–100
- 101–112 Artikel 6 – Ehe und Familie. Terézia Mora: Innerhalb und außerhalb der Ordnung 101–112
- 113–118 Artikel 7 – Schulwesen. Anna Katharina Hahn: Utopie und uneingelöste Versprechen 113–118
- 119–125 Artikel 8 – Versammlungsfreiheit. Michael Krüger: Nachts kann man das Gesetz stöhnen hören 119–125
- 126–136 Artikel 9 – Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit. Wolfgang Matz: Von Webern, Schlachthöfen und Küchenstudios 126–136
- 137–145 Artikel 10 – Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis. Eva Menasse: Dissidenten der Digitalmoderne 137–145
- 146–154 Artikel 11 – Freizügigkeit. Sibylle Lewitscharoff: Ein alter Traum 146–154
- 155–160 Artikel 12 – Berufsfreiheit. Julia Franck: Ein weiter Horizont, trotz Schatten der Vergangenheit und Gegenwart 155–160
- 161–174 Artikel 12a – Wehrdienst, Ersatzdienst u. a. Grit Poppe: Vom Dienen und Sichverweigern 161–174
- 175–185 Artikel 13 – Unverletzlichkeit der Wohnung. Annette Pehnt: Die Verletzlichkeit der Wohnung: Abends poltert es an der Tür. Acht Anmerkungen 175–185
- 186–194 Artikel 14 und 15 – Eigentumsgarantie und Gemeinwirtschaft. Ijoma Mangold: Keine vorauseilende Schlichtung 186–194
- 195–208 Artikel 16 – Schutz vor Ausbürgerung und Auslieferung. Ronen Steinke: Der Club der Deutschen 195–208
- 209–215 Artikel 16a – Asylrecht. Dana Grigorcea: Dem Pfeil hinterher 209–215
- 216–221 Artikel 17 – Petitionsrecht. Friedemann Karig: Vom Logenplatz in die Arena 216–221
- 222–233 Artikel 17a, 18, 19 – Grundrechtseinschränkungen. Angelika Nußberger: Ohne Zauberformel 222–233
- 234–246 Artikel 20 – Verfassungsrechtliche Grundprinzipien, Widerstand. Sophie Schönberger: Der Preis der Demokratie 234–246
- 247–260 Artikel 20a – Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und Tierschutz. Hilal Sezgin: Das Glas ist feucht 247–260
- 261–270 Artikel 21 – Politische Parteien. Udo Di Fabio: Brücken zur Politik 261–270
- 271–275 Artikel 22 – Hauptstadt und Bundesflagge. Lars Brandt: Wo liegt Berlin? 271–275
- 276–287 Artikel 23 – Europäische Union. Florian Meinel: Verzagte Mitte 276–287
- 288–302 Abschnitte II, III, IV, IVa, VII – Bund und Länder. Benjamin Lahusen: Fundstücke zum deutschen Föderalismus 288–302
- 303–312 Abschnitt V – Der Bundespräsident. Hans Pleschinski: Von der Villa ins Schloss 303–312
- 313–321 Abschnitt VI – Die Bundesregierung. Jochen Schmidt: Im Kanzleramt brennt noch Licht 313–321
- 322–326 Artikel 88 – Bundesbank. Philipp Felsch: Mythos und Trauma 322–326
- 327–343 Abschnitt IX – Die Rechtsprechung. Andreas Voßkuhle: Regulative Ideen und Rechtsalltag 327–343
- 344–354 Artikel 109 Absatz 3 – Schuldenbremse. Jonas Lüscher: Reichstags-BluesTM – 29. Mai 2009 344–354
- 355–364 Abschnitt Xa – Verteidigungsfall. Karl-Heinz Ott: Krieg und Frieden 355–364
- 365–374 Artikel 146 – Geltungsdauer des Grundgesetzes. Peter Richter: 23 > 146 oder: Krause verhandelt für uns einen Einigungsvertrag 365–374
- 375–381 Die Autorinnen und Autoren 375–381
- 382–382 Zum Buch 382–382