Mit geistig Behinderten leben und arbeiten
Eine entwicklungspsychologische Einführung
Zusammenfassung
Ausgehend von der normalen Entwicklung der Persönlichkeit erläutert Barbara Senckel gleichermaßen die "Normalität" und die "Andersartigkeit" geistig behinderter Menschen. Deren oftmals fremd anmutende Handlungen werden dadurch verständlich, die Gestaltung einer lebendigen Beziehung wird wesentlich erleichtert. Das Buch wendet sich an Fachpersonal, Eltern und Angehörige sowie darüber hinaus an alle, die ihre Kenntnis der menschlichen Phänomene erweitern möchten.
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- 1–17 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–17
- 18–21 Einleitung 18–21
- 22–145 Erster Teil: Lebensphasen 22–145
- 22–32 Erstes Kapitel Pränatale Entwicklung und Geburt 22–32
- I. Organanlagen und früheste Funktionen
- II. Entwicklung von Bewegung und Wahrnehmung
- III. Erleben und Lernen im Mutterleib
- IV. Die Geburt
- V. Pränatale Entwicklung, Geburt und geistige Behinderung
- 33–45 Zweites Kapitel Das erste Lebensjahr 33–45
- I. Der Säugling als «physiologische Frühgeburt»
- II. Körperliche und kognitive Entwicklung
- III. Frühe Beziehungsgestaltung und emotionale Entwicklung
- 1. Nonverbale Signale
- 2. Frühe Zwiesprache
- 3. Das «soziale Lächeln»
- 4. Die welterschließende Funktion der Zwiesprache
- 5. Einheitserleben und beginnende Loslösung
- 6. Bindung
- IV. Aspekte und Folgen gestörter Beziehungen
- V. Probleme bei geistig behinderten Säuglingen
- 46–72 Drittes Kapitel Das Kleinkindalter 46–72
- I. Körperliche Entwicklung
- II. Kognitive Entwicklung
- 1. Sprachentwicklung
- 2. Denkentwicklung
- Das symbolisch-anschauliche Denken
- Egozentrismus
- Phantasie und Realitätsbewußtsein
- Analoges, animistisches, anthropomorphes und magisches Denken
- Metakognition
- Pädagogische Konsequenzen
- 3. Spielentwicklung
- Das Funktionsspiel
- Das Symbol- oder Rollenspiel
- Das Konstruktionsspiel
- Das Regelspiel
- Das Spiel geistig behinderter Kinder
- III. Emotionale und soziale Entwicklung
- 1. Die Übungsphase
- 2. Die Trotzphase
- 3. Die anale Phase
- 4. Konsequenzen für geistig behinderte Kinder
- 5. Die ödipale Phase
- 6. Konsequenzen für den Umgang mit geistig behinderten Menschen
- 73–83 Viertes Kapitel Das Grundschulalter 73–83
- I. Körperliche Entwicklung
- II. Kognitive Entwicklung
- III. Emotionale und soziale Entwicklung
- 1. Die Bedeutung der Schule und der ersten Lehrer
- 2. Die Bedeutung der Freunde
- IV. Latenzzeit
- V. Konsequenzen für geistig behinderte Menschen
- 84–104 Fünftes Kapitel Pubertät und Adoleszenz 84–104
- I. Körperlich-sexuelle Entwicklung
- II. Kognitive Entwicklung
- III. Emotionale und soziale Entwicklung
- 1. Konflikte mit den Eltern
- Das äußere Erscheinungsbild
- Der Umgang mit der Zeit und der elterlichen Kontrolle
- Ordnung halten, im Haushalt mithelfen, Verpflichtungen übernehmen
- Schule
- Freizeitgestaltung
- Umgang mit Tabak, Alkohol, Drogen
- Gespräche mit den Eltern
- 2. Der Selbstbezug
- Die veränderte Körperlichkeit
- Die neuen Gefühlswelten
- 3. Freundschaften
- Die Clique (Peergroup)
- Enge, gleichgeschlechtliche Freundschaften
- Die ersten heterosexuellen Freundschaften
- IV. Die Pubertät bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 1. Biologische Aspekte
- 2. Psychische Voraussetzungen
- 3. Pubertäres Verhalten
- 4. Erziehungsprobleme
- 105–118 Sechstes Kapitel Das junge Erwachsenenalter 105–118
- I. Ausbildung und Beruf
- II. Selbständige Lebensführung
- III. Freundschaft, Liebe, Partnerschaft
- IV. Übernahme sozialer Verantwortung
- V. Der erwachsene geistig behinderte Mensch
- 1. Bedeutung der Arbeit
- 2. Selbständige Lebensführung
- Verlassen des Elternhauses oder Wohngruppenwechsel
- Angebote zur Erwachsenenbildung
- 3. Freundschaft, Liebe, Partnerschaft
- 4. Übernahme sozialer Verantwortung
- 119–124 Siebtes Kapitel Krisen in der Lebensmitte 119–124
- I. Das Erleben der Krisen
- 1. Auslöser
- 2. Emotionale Hintergründe
- 3. Lösungswege
- 4. Entwicklungsaufgaben
- II. Krisen in der Lebensmitte bei geistig behinderten Menschen
- 125–133 Achtes Kapitel Die zweite Lebenshälfte 125–133
- I. Das höhere Erwachsenenalter
- II. Das Alter
- 1. Einflußfaktoren
- Biologische Faktoren
- Soziale Faktoren
- Hilfsbedürftigkeit
- 2. Psychische Reaktionen
- Verleugnung und Starrsinn
- Anspruchgebaren
- Egozentrismus
- Regression
- Annahme
- III. Der geistig behinderte alte Mensch
- 134–145 Neuntes Kapitel Trennung: Sterben und Trauern 134–145
- I. Das Sterben als letzte Krisenbewältigung
- 1. Erste Phase: Verleugnung
- 2. Zweite Phase: Zorn
- 3. Dritte Phase: Verhandlung
- 4. Vierte Phase: Depression
- 5. Fünfte Phase: Zustimmung
- II. Der Sterbeprozeß geistig behinderter Menschen
- III. Trauern – Phasen einer Krisenbewältigung
- 1. Die Phase des Nicht-wahrhaben-Wollens
- 2. Die Phase der aufbrechenden Emotionen
- 3. Die Phase des Suchens und Sich-Trennens
- 4. Die Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs
- IV. Die Allgemeingültigkeit der Krisenstruktur
- V. Die Bewältigung von Trauer bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 146–397 Zweiter Teil: Ausgewählte Themen der menschlichen Entwicklung 146–397
- 146–153 Zehntes Kapitel Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell 146–153
- I. Der psychische Apparat
- 1. Das Es
- 2. Das Ich
- 3. Das Über-Ich
- 4. Das Zusammenwirken der Instanzen
- II. Konsequenzen für die Praxis
- 1. Die psychische Struktur geistig behinderter Menschen
- 2. Folgerungen für den Umgang mit geistig behinderten Menschen
- 154–175 Elftes Kapitel Die Beziehungs- und Ich-Entwicklung 154–175
- I. Das Entwicklungsmodell nach Margaret Mahler
- 1. Normale autistische Phase (Geburt–4 oder 6 Wochen)
- 2. Symbiotische Phase (2.–5./6. Monat)
- 3. Differenzierungsphase (4./5.–11./12. Monat)
- Das «Übergangsobjekt»
- Trennungsspiele
- 4. Übungsphase (11.–18. Monat)
- 5. Wiederannäherungsphase (18.–24. Monat)
- 6. Befestigungsphase (24.–36. Monat)
- II. Förderung der Beziehungs- und Ich-Entwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 1. Besondere Entwicklungsprobleme
- 2. Grundsätze der Beziehungsgestaltung
- 3. Phasenspezifische Verhaltens- und Beziehungsmerkmale
- Primärer Zustand
- Symbiotische Phase
- Differenzierungsphase
- Übungsphase
- Wiederannäherungs- und Befestigungsphase
- 4. Zielperspektive: Gruppenfähigkeit
- 176–188 Zwölftes Kapitel Sexualentwicklung 176–188
- I. Zum Begriff der Sexualität
- II. Die psychosexuelle Entwicklung
- 1. Orale Phase
- 2. Anale Phase
- 3. Ödipale Phase
- 4. Latenzzeit
- 5. Genitale Phase
- III. Förderung der Sexualentwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 1. Allgemeine Gesichtspunkte
- 2. Orale Phase
- 3. Anale Phase
- 4. Ödipale Phase
- 5. Latenzzeit
- 6. Genitale Phase
- IV. Aspekte sexueller Fehlentwicklung
- V. Kommunikative Aspekte der Sexualentwicklung
- VI. Fallbeispiel
- 189–203 Dreizehntes Kapitel Die Entwicklung des Norm- und Wertbewußtseins 189–203
- I. Konzepte der Entwicklung
- 1. Der lerntheoretische Ansatz
- 2. Psychoanalytische und sozial-interaktionelle Ansätze
- 3. Die kognitive Theorie
- II. Der Entwicklungsprozeß
- 1. Symbiotische und Differenzierungsphase
- 2. Übungs- bis Befestigungsphase
- 3. Ödipale Phase
- 4. Grundschulalter
- 5. Pubertät
- 6. Das «reife» Gewissen
- III. Probleme bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 204–223 Vierzehntes Kapitel Aggression 204–223
- I. Grundsätzliche Überlegungen
- II. Entwicklungspsychologische Gesichtspunkte
- 1. Symbiotische und Differenzierungsphase
- 2. Übungs- bis Befestigungsphase
- 3. Ödipale Phase
- 4. Grundschulalter
- 5. Pubertät
- III. Aggression als Problem bei geistig behinderten Menschen
- 1. Angst- und ärgermotivierte Aggression
- 2. Autoaggression
- IV. Aggressionen der Bezugspersonen
- 224–240 Fünfzehntes Kapitel Angst 224–240
- I. Grundlegende Gesichtspunkte
- II. Die Entstehung elementarer Ängste im Laufe der kindlichen Entwicklung
- 1. Angst vor Neuem
- 2. Angst vor traumatischer Überstimulierung
- 3. Angst vor Beziehungsverlust, Verlassenheit und Trennung
- 4. Angst vor Strafe und Liebesverlust
- 5. Angst vor dem «Zerbrechen des Ichs»
- 6. Angst vor Autonomieverlust
- 7. Angst vor Naturkräften und Phantasiegestalten
- 8. Geltungs- und Vergeltungsangst
- 9. Gewissensangst
- 10. «Kastrationsangst»
- 11. Angst vor Verletzung
- 12. Angst vor Leistungsversagen und Autoritäten
- 13. Realangst
- 14. Pubertätsängste
- III. Konsequenzen für den Umgang mit geistig behinderten Menschen
- 1. Angstmerkmale
- 2. Grundsätze der Hilfe
- 3. Fallbeispiele
- 241–249 Sechzehntes Kapitel Die Entwicklung der Schutzfunktionen 241–249
- I. Wichtige Schutzfunktionen
- 1. Verleugnung
- 2. Projektion
- 3. Spaltung (Idealisierung und Entwertung)
- 4. Verschiebung
- 5. Reaktionsbildung
- 6. Verkehrung ins Gegenteil
- 7. Affektisolierung
- 8. Dramatisierung
- 9. Rationalisierung
- 10. Bagatellisierung
- 11. Regression
- 12. Vermeidung
- 13. Verdrängung
- 14. Sublimierung
- II. Zum Umgang mit den Schutzfunktionen
- 250–260 Siebzehntes Kapitel Selbstwertgefühl 250–260
- I. Die Entwicklung des Selbstwertgefühls
- 1. Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen
- 2. Von der Omnipotenz zur Selbstachtung
- 3. Vom Geliebtwerden zur Selbstliebe
- 4. Allgemeine Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung
- II. Das Selbstwertgefühl bei geistig behinderten Menschen
- 1. Risikofaktoren für die Entstehung des Selbstwertgefühls
- 2. Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung
- 3. Konsequenzen für die Praxis
- 261–293 Achtzehntes Kapitel Wahrnehmung 261–293
- I. Grundlagen der Wahrnehmung
- 1. Die Sinnesorgane
- 2. Physiologische Grundlagen der Reizverarbeitung
- II. Einflußfaktoren und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung
- 1. Wahrnehmungsumfang
- 2. Selektive Wahrnehmung
- Aktivierungsniveau
- Orientierungsreaktion
- Gewöhnung (Habituation)
- 3. Gesetze der Wahrnehmung
- Figur-Grund-Relation
- Geschlossenheit
- Gruppierung
- Die «gute Gestalt»
- Das Bezugssystem der Reize
- Wahrnehmungskonstanz
- 4. Kognitive, emotionale und soziale Einflußfaktoren
- Aufmerksamkeit
- Erfahrung, Lernen, Gedächtnis, Erwartung
- Bedürfnisse, Triebe, Gefühle, Stimmungen
- Wünsche, Interessen, persönliche Bedeutung
- Wertvorstellungen, Einstellungen, Anschauungen
- Kulturelle Faktoren, Spracheinfluß
- III. Die Entwicklung der Wahrnehmung
- IV. Wahrnehmungsstörungen
- V. Aspekte der Wahrnehmungsförderung
- 1. Förderung nach F. Affolter
- Gelungene Umweltbegegnung
- Beeinträchtigte Umweltbegegnung
- Die Durchführung der Behandlung
- 2. Förderung nach J. Ayres
- 294–327 Neunzehntes Kapitel Intelligenz und Denken 294–327
- I. Grundprobleme der Intelligenzforschung
- II. Die Entwicklung der Intelligenz nach J. Piaget
- 1. Grundkonzepte
- 2. Die Phase der sensomotorischen Intelligenz (0–18 bzw. 24 Monate)
- 1. Lebensmonat
- 2.–4. Monat
- 4.–8. Monat
- 8.–12. Monat
- 12.–18. Monat
- 18.–ca. 24. Monat
- 3. Die präoperative Phase (1,5/2–6/7 Jahre)
- Das symbolische Denken (1,5/2–4 Jahre)
- «Transduktives» oder «analoges» Schlußfolgern
- «Magisches Weltbild»
- Das anschauliche Denken (4–6/7 Jahre)
- «Irreversibilität des Denkens»
- «Anschauungsgebundenheit und Zentrierung des Denkens»
- Der fehlende «Invarianzbegriff»
- Defizite der Serien- und Klassenbildung
- «Egozentrismus»
- 4. Das konkret-operative Denken (7–11 Jahre)
- 5. Das formal-operative Denken (11–15 Jahre)
- 6. Die Bedeutung von J. Piagets Konzept für die Arbeit mit geistig behinderten Menschen
- Konsequenzen für die Förderung
- Konsequenzen für den Alltag
- 328–342 Zwanzigstes Kapitel Die Entwicklung des Spielens 328–342
- I. Das Funktionsspiel
- II. Das Konstruktionsspiel
- III. Das Symbol- und Rollenspiel
- IV. Das Regelspiel
- V. Das Spiel bei Menschen mit geistiger Behinderung
- 1. Das Funktionsspiel
- 2. Das Konstruktionsspiel
- 3. Das Rollenspiel
- 4. Das Regelspiel
- 5. Der pädagogisch-therapeutische Einsatz des Spiels
- 343–363 Einundzwanzigstes Kapitel Sprachentwicklung 343–363
- I. Die Sprachentwicklung
- 1. Schreien
- 2. Lallen
- 3. Nachahmendes Lallen
- 4. Sprachverständnis
- 5. Ein-Wort-Sätze
- 6. Zwei- und Drei-Wort-Sätze
- 7. Mehr-Wort-Sätze
- 8. «Warum»-Fragen und Begriffserklärungen
- 9. Satzgefüge
- 10. Sprechfertigkeit
- II. Sprachentwicklungsverzögerung
- III. Sprach- und Sprechstörungen
- 1. Stammeln (Dyslalie)
- 2. Fehlerhafter Satzbau (Dysgrammatismus)
- 3. Stottern (Stockende Rede)
- 4. Poltern (Überstürzte Rede)
- IV. Grundsätze der Sprachförderung
- 1. Allgemeine Grundsätze
- 2. Besondere Methoden
- 3. Fallbeispiel
- 364–397 Zweiundzwanzigstes Kapitel Kommunikation 364–397
- I. Zum Begriff der Kommunikation
- II. Axiome der Kommunikation
- 1. Die Unvermeidbarkeit der Kommunikation
- 2. Sach- und Beziehungsebene
- 3. Digitale und analoge Kommunikation
- 4. Die Notwendigkeit der Interpunktion
- 5. Symmetrische und komplementäre Kommunikation
- III. F. Schulz von Thuns Kommunikationsmodell
- IV. Nonverbale Kommunikation
- V. Störungsformen der Kommunikation
- 1. Diskrepanz zwischen Kommunikationswunsch und Situation
- 2. Diskrepanz zwischen Sach- und Beziehungsebene
- 3. Diskrepanz zwischen digitaler und analoger Kommunikation
- 4. Die «Doppelbindung»
- 5. Diskrepante Interpunktion
- 6. Erstarrte oder diskrepant definierte Beziehungskonstellationen
- VI. Gelungene Kommunikation
- VII. Die personenzentrierte Gesprächsführung nach C. Rogers
- 1. Grundlagen hilfreicher Gesprächsführung
- 2. Aspekte der Anwendung
- VIII. Die themenzentrierte Interaktion nach R. Cohn
- 1. Der philosophische Hintergrund
- 2. Die beiden Grundforderungen
- «Sei dein eigener Chairman, der Chairman deiner selbst»
- «Störungen haben Vorrang»
- 3. Die Hilfsregeln
- 4. Aspekte der Anwendung
- IX. Zusammenfassung: Gelungene Kommunikation
- 398–399 Nachwort 398–399
- 400–413 Anhang 400–413
- 400–403 Literaturverzeichnis 400–403
- 404–413 Register 404–413