Zeitschrift für Ideengeschichte
- doi.org/10.17104/1863-8937-2021-2
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Zusammenfassung
Die Zeitschrift für Ideengeschichte fragt nach der veränderlichen Natur von Ideen, seien sie philosophischer, religiöser, politischer oder literarischer Art. Herausragende Fachleute aus allen Geisteswissenschaften gehen in Originalbeiträgen der Entstehung, den zahlreichen Metamorphosen, aber auch dem Altern von Ideen nach. Dabei erweist sich manch scheinbar neue Idee als alter Hut. Und umgekehrt gilt es, in Vergessenheit geratene Idee neu zu entdecken.
Die internationale Politik der letzten Jahre, die sich erneuernden Wertedebatten und die intensiv erlebte Wiederkehr der Religionen lassen keinen anderen Schluß zu: Die politische und kulturelle Gegenwart wird von Ideen geprägt, spukhaft oft, doch mit enormer Wirksamkeit. Wer diese Gegenwart verstehen will, kommt nicht umhin, Ideengeschichte zu treiben.
Die Zeitschrift für Ideengeschichte wendet sich an die gebildete Öffentlichkeit. Darüber hinaus strebt sie als Forum der Forschung und Reflexion eine fachübergreifende Kommunikation zwischen allen historisch denkenden und argumentierenden Geisteswissenschaften an.
Die Zeitschrift für Ideengeschichte wird von den drei großen deutschen Forschungsbibliotheken und Archiven in Marbach, Weimar und Wolfenbüttel sowie dem Wissenschaftskolleg zu Berlin gemeinsam getragen. Mögen die Quellen der Zeitschrift im Archiv liegen, so ist ihr intellektueller Zielpunkt die Gegenwart. Sie beschreitet Wege der Überlieferung, um in der Jetztzeit anzukommen; sie stellt Fragen an das Archiv, die uns als Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts beschäftigen.
- 14–20 Volksbewusstsein im Schatten Stalingrads. Ein Kommentar Ewald Grothe, Ulf Morgenstern Ewald Grothe, Ulf Morgenstern 14–20
- 95–106 Schirachs Klassik. Ein NS-Funktionär und Goethes Bibliothek Stefan Höppner Stefan Höppner 95–106
Titelei/Inhaltsverzeichnis
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Zusammenfassung
Abstract
Zum Thema
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Zusammenfassung
Als sich das Deutsche Reich 1871 das Elsass einverleibte, begann sogleich der Ausbau Straßburgs zur modernen Grenzfestung. Nur wenige Monate später wurde die Kaiser-Wilhelms-Universität gegründet. Man könnte von «Leuchtturmprojekten» sprechen, aber es waren nationale Wachtürme und Aussichtsplattformen, denn Straßburg wurde durch Grenzfestung und Universität vor allem zu einem Ausguck. Albert Schweitzer blickte von hier aus weit über die Grenzen der Theologie hinaus. Friedrich Meinecke wurde zum Ideenhistoriker, Ernst Robert Curtius zum Romanisten. Für alle war Straßburg nicht das Ziel der Karriere, sondern Startpunkt, Passage oder Brückenkopf, wenn sie nicht wie Georg Simmel das Pech hatten, vorzeitig in Straßburg zu sterben.
Straßburger Erinnerungen
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Zusammenfassung
Solange ich denken kann, ist Straßburg für uns Deutsche die in schmerzlicher Liebe umworbene, sich immer wieder entziehende und versagende «wunderschöne Stadt». Es war nicht nur die Melancholie der Straßburg-Lieder, sondern es war zugleich eine harte Realität, die uns schon vor 1914 empfinden ließ, daß dieses meiner Heimat fast unmittelbar benachbarte Land trotz der mehr als 40 Jahre dauernden Wiedervereinigung mit dem Reich von uns durch einen Abgrund des Nichtverstehens und des Hasses geschieden war. Noch unverstanden und gerade dadurch geheimnisvoll erregend drangen damals die Nachrichten vom Zabernkonflikt an unser Ohr. Wie tief aber die Kluft war, empfanden wir mit Schrecken, als in den Augusttagen von 1914 bekannt ward, daß einer unserer Lehrer, Ernst Mengler, am Abend, bevor er als Reserveleutnant in das deutsche Heer einrückte, im schwiegerelterlichen «Hotel Bach» auf dem Schloß die Marseillaise angestimmt habe: «ein Kriegslied von solchem mitreißenden Schwung besitzt ihr Deutsche eben doch nicht», sollte er angeblich dazu ausgerufen haben.
Volksbewusstsein im Schatten Stalingrads. Ein Kommentar
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Zusammenfassung
Als der deutsche Staatsrechtler Ernst Rudolf Huber am 24. November 1941 im Alter von achtunddreißig Jahren die Rede zur Eröffnung der Reichsuniversität Straßburg hielt, war dies ein besonderer Moment. Für ihn selbst bedeutete dies ganz sicher den Höhepunkt seines bisherigen wissenschaftlichen Lebens. Er repräsentierte die deutsche Rechtswissenschaft und stand an der Spitze der zu gründenden Rechts- und Staatswissenschaftlichen Abteilung in einer Fakultät von Juristen und Nationalökonomen, die sich als modern und zukunftsweisend verstand. Zudem bedeutete die Eröffnung in Straßburg für viele der Beteiligten eine «Rückeroberung» des Elsass nach über zwanzigjähriger französischer Herrschaft und darüber hinaus die Hoffnung auf eine Revitalisierung der Wissenschaften unter reichsdeutschen Vorzeichen. Huber persönlich verstand seine Berufung, das kommt in vielen Passagen seiner Straßburger Erinnerungen zum Ausdruck, als eine «Rückkehr in das gesegnete rheinische Land»..
Die Halkyonischen Tage. Professor Heimpel zwischen Zauber und Alb
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Am 8. Mai 1945 war Hermann Heimpel mit seinem Kollegen und Freund Ernst Rudolf Huber zum Holzen im Wald gewesen, hinter dem Heimpel’schen Haus zu Falkau im Schwarzwald. Das Dorf war zu diesem Zeitpunkt schon seit zwei Wochen französisch besetzt gewesen. Vorsicht war durchaus geboten, denn immerhin war er, der Ordinarius für Geschichte, genau wie der Jurist Huber von 1941 bis zum November 1944 einer der führenden Köpfe der sogenannten Reichsuniversität Straßburg gewesen, ja sogar einer, den man zuvorderst mit diesem weltanschaulichen Projekt einer nationalsozialistischen Universität unter direkter Oberaufsicht durch die Reichsspitze in Verbindung brachte. Dass er schikaniert würde, dass er vielleicht sogar Schlimmeres zu gewärtigen hatte, stand zu befürchten. Doch die Nordafrikaner unter den Besatzern, «Spahis – gläubige Moslem» [sic], requirierten nichts «außer unseren Bettvorlegern als Gebetsteppiche», so erinnerte sich Heimpel nach vierzig Jahren. «‹Wirkliche› Franzosen» seien auch dagewesen, hätten durchaus geplündert, aber in Maßen «und nie bei Dunkelheit: die auseinanderliegenden Höfe waren der Sage vom Werwolf günstig». Ganz so unbegründet waren die Sorgen der Soldaten indes nicht gewesen.
Zwei Universitäten im Krieg
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Zusammenfassung
Pierre Noras Werk Les lieux de mémoire enthält in seinem zweiten Teil La Nation einen Artikel, der sich mit dem Elsass als «Erinnerungsgrenzraum» befasst, der «von den Erinnerungen an eine zwischen Frankreich und Deutschland hin- und hergerissene Geschichte beherrscht» wird.1 Die Universität Straßburg gehört für die Zeit zwischen 1939 und 1945 sicher zu den Kristallisationspunkten dieses Erinnerungsortes, zunächst als Streitobjekt, später als erinnerungspolitisches Problem. Die französische Universität Straßburg im Exil Die Ursprünge der Universität Straßburg gehen auf die Folgen der Reformation Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg, der Gründung des Deutschen Reichs und der darauf folgenden Etablierung einer deutschen Universität im Elsass erlebte die Institution ihre akademische Blütezeit, die auch nach der Rückkehr zu Frankreich in den 1920er-Jahren noch anhielt.
Von Deutschland verlernen. Straßburg und die Ursprünge der «Annales»
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Historiker und die Beteiligten selbst haben oft die Verbindung zwischen der Gründung der Annales d’histoire économique et sociale im Jahr 1929 und dem konkreten Ort, an dem dies geschah, betont – nämlich an der 1919 «wiedererlangten» Universität von Straßburg.1 Zwei Schritte des Neubeginns trafen hier zusammen: zum einen der der Universität, nach dem Krieg ein Hort der intellektuellen und politischen Hoffnungen und Illusionen, zum anderen der der Sozialwissenschaften, deren neues Fundament eine Zeitschrift sein sollte.2 Diese Verbindung zu ziehen ist jedoch problematisch, denn zur Gründung der Annales kommt es 1929, am Ende einer Phase, als ihre Väter schon dabei waren, gemeinsam mit anderen eine Universität zu verlassen, die zur «Normalität» zurückgekehrt war, ohne dass es dabei gelungen wäre, sie wieder vollständig in die Stadt und die Region einzubinden. Das Beispiel Straßburg wirft Fragen zu einer weiteren Verbindung auf: der zwischen der Ideengeschichte und der kurzen Zeitdauer, die eigentlich ihrem langen Gedächtnis zuwiderläuft.
Traumchemie. Wie Yvan Goll Straßburg wiedersah
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Nichts hatte sich Yvan Goll in Brooklyn sehnlicher gewünscht als das Ende des Zweiten Weltkriegs. Dennoch fiel es dem Lyriker, Dramatiker und Erzähler schwer, im Juni 1947 nach Europa zurückzukehren. In dieser Hinsicht ging es ihm nicht anders als Alfred Döblin, Bertolt Brecht oder Thomas Mann – als all seinen deutschen Freunden und Bekannten, die in den USA Zuflucht gefunden und so den Nationalsozialisten entkommen waren. Die Verfolgungen und Gefechte gehörten der Vergangenheit an, nun stand ihnen die Remigration bevor, der Neuanfang in einer Welt, die seit ihrer Flucht von Grund auf erschüttert, wenn nicht für immer zerstört worden war. Aber gehörte Yvan Goll überhaupt zur Gruppe der deutschsprachigen Emigranten? Die Frage nach seiner Nationalität hatte er doch schon 1919 weit von sich gewiesen. Als es darum ging, für Kurt Pinthus’ Menschheitsdämmerung eine der üblichen Kurzbiografien einzureichen, nutzte Goll, der bürgerlich Isaac Lang hieß, die Chance, mit den Konventionen zu brechen.
Vom Elsass nach Jerusalem. Die unvollendete Suche des Claude Vigée
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Meine persönliche Annäherung an Claude Vigées Weg vom Elsass nach Jerusalem und darüber hinaus erfolgt in drei Etappen.Am Beginn steht das Land der Sümpfe, des Nebels und des Regens, das er 1939 verlassen musste. Es folgt das unverhoffte Ende des Exils 1960: die überwältigende Entdeckung der unermesslichen Weite des Himmels über dem Gelobten Land und des von Adern durchzogenen Felsens der dreimal heiligen Stadt. Und doch war dies nicht der Ort, an dem die Suche Claude Vigées an ihr Ziel kam. Sie führte den Dichter, der beständig unterwegs war, vielmehr bis in sein tiefstes Innerstes. Verbundenheit und Entwurzelung aus der ersten Heimat: dem Elsass Seit seiner frühen Kindheit war Claude Vigée von der rheinischen Natur der Umgebung des Marktfleckens Bischweiler, in dem er aufwuchs, geprägt. Diese Gegend ist eine «lichte, zarte, etwas schwermütige Landschaft mit Sümpfen, Schilf und toten Wasserläufen unter ergrauten Ästen».Wenn es regnete im Herbst, schwänzte der Junge oft die Schule.
Ein preußischer Schulstaat. Die Landesschule Pforta und ihre Zöglinge
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«In Pforta als die Felder leer waren und der Herbst kam.» --- Friedrich Nietzsche (Sommer 1875) Preußen polarisiert, damals wie heute. Im 19. Jahrhundert entzweiten sich europäische Beobachter in der Frage, ob die Hohenzollern-Monarchie an der Spitze des aufgeklärten Fortschritts marschiert oder ein unrühmliches Beispiel für die Kasernierung einer ganzen Gesellschaft abgibt. Nicht zuletzt in der Beurteilung der preußischen Bildungspolitik geriet man sich quer durch das politische Spektrum in die Haare. Henry Brougham, ein Vertreter der englischen Whig-Partei, der sich über Jahre hinweg dafür einsetzte, Kindern aus ärmeren Familien den Schulbesuch zu ermöglichen, verteufelte die Schulpflicht nach preußischem Vorbild. Ein solches Zwangssystem sei mit der britischen Freiheitsliebe nicht vereinbar. Die Erfolge der preußischen Bildungspolitik, die auch im Vereinigten Königreich zahlreiche Bewunderer fand, könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schulpflicht einem Land auf den Leib geschneidert ist, dessen Ordnung mit «Bajonetthieben» aufrechterhalten wird und einer «gigantischen Garnison» ähnelt. Kein Mensch in Großbritannien würde solche Drangsal tolerieren.
Schirachs Klassik. Ein NS-Funktionär und Goethes Bibliothek
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1958 erschien der erste gedruckte Katalog von Goethes Bibliothek. Darauf hatte die Forschung seit Jahrzehnten gewartet. Goethes Büchersammlung ist nicht nur eine der ältesten erhaltenen Autorenbibliotheken im deutschen Sprachraum, sie gilt auch als wichtiger Schlüssel zu seinem Werk. Daher war das Verzeichnis ein Renommierprojekt der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen deutschen Literatur in Weimar (NFG), die seit 1953 die Gedenkstätten dort unter einem Dach vereinigte und eine zentrale Rolle im Kulturleben der DDR spielte. Bearbeiter war der pensionierte Bibliothekar Hans Ruppert. Er hatte sich vor allem mit einer Winckelmann-Bibliographie einen Namen gemacht und gehörte zur Leipziger Gesellschaft der Bibliophilen, in der sich viele namhafte Goetheforscher und Literaten trafen. Seit der ersten Ankündigung eines solchen Katalogs waren volle siebzig Jahre vergangen. Inzwischen hatte es zahlreiche Anläufe gegeben, die allesamt scheiterten und die Ruppert in seinem Vorwort rekapituliert.
Briefe 1982/1983
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[1] MASCHKE AN SCHMITT Lieber Herr Prof. Schmitt! Dr. Münkler, Judengasse 11, 636 Friedberg/ H. bat mich, Ihnen diesen Aufsatz zuzusenden! Herzlich und bis auf bald Ihr Maschke [2] SCHMITT AN MÜNKLER 597 Plettenberg-Pasel Zu Ihrem Aufsatz, Afghanistan Sehr geehrter Herr Münkler, Herrn Günter Maschke verdanke ich die Zusendung Ihres Aufsatzes «Partisanen und Tradition». Diese Zusendung ist für mich [durchgestrichen: so] bedeutungsvoll, dass ich sie nicht unbedankt lassen darf. Man hätte diesen Ihren Aufsatz die letzten zwei Jahre hindurch dem sogenannten Weltgewissen eindringlich geläufig machen sollen, statt des USA-Getaumels, fortwährendes Taumeln zwischen Isolation und Pan-Interventionismus, statt Ausdehnung der Monroe-Doktrin auf der ganzen Welt.
Akkreditierung im Schmittianismus? Ein Kommentar
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«Dr. Münkler, Judengasse 11, 636 Friedberg/H»: Im Februar 1982 weist Günter Maschke Carl Schmitt auf die Schriften eines jungen Politikwissenschaftlers hin. Maschke war bereits von der radikalen Linken konvertiert, wenn auch noch nicht der exponierte Promoter der radikalen Neuen Rechten, als der er heute bekannt ist. Als Verleger stand er mit Schmitt in enger Verbindung. Der 93-jährige Schmitt nimmt nun den direkten Kontakt mit dem über 60 Jahre jüngeren, gerade erst über Machiavelli promovierten «Dr. Münkler» auf. Dieser arbeitet am Lehrstuhl von Iring Fetscher – wo den realpolitischen Strategen der Ideengeschichte nachgespürt und weniger Berührungsscheu mit Themen des weltanschaulichen Gegners gehalten wurde als am benachbarten Institut für Sozialforschung.
Vom Leben mit Grenzen. Ein Gespräch
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Pascale Hugues: Deutsches Glück, München: DVA 1999, 237 S. – Marthe und Mathilde. Eine Familie zwischen Frankreich und Deutschland, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2008, 286 S. – Ruhige Straße in guter Wohnlage. Die Geschichte meiner Nachbarn, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2013, 320 S. – Deutschland à la française, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2017, 208 S. Sie sind in Straßburg geboren und haben dort ihre Kindheit und Jugend verbracht. In welchem Viertel der Stadt sind Sie aufgewachsen? Aufgewachsen bin ich in der Rue de la Douane, das ist fünf Minuten vom Münster entfernt, gegenüber dem Historischen Museum. Erst im Alter von 24 Jahren bin ich endgültig aus Straßburg weggezogen.
Die Rückkehr der Grenzen
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In einem kleinen Museum in Wörth, etwa 50 Kilometer nördlich von Straßburg gelegen, ruht der eindrucksvolle Bronzekopf des Deutschen Kaisers Friedrich III. in einer Vitrine. Er ist das Werk Max Baumbachs und das einzige Überbleibsel einer monumentalen Reiterstatue, die das Kaiserreich 1895 zur Erinnerung an den preußischen Sieg in der Schlacht bei Wörth errichten ließ – jener Schlacht, die im August 1870 durch die Niederlage der Truppen Napoleons III. den Weg zum deutschen Sieg ebnete. Mehr als 20 000 Leben kostete diese Schlacht an einem einzigen Tag: Deutsche, Franzosen, aber auch sogenannte «Turcos» – Soldaten, die aus den Kolonien Nordafrikas gerufen wurden, um in Frankreichs vordersten Linien zu stehen – fielen im Feld. Das Bildnis des reitenden Feldherren, der seine Truppen überlegen zum Sieg führte, überragte mit seinen zwölf Metern Höhe fast fünfzig Jahre lang das einstige Schlachtfeld.
Die Autorinnen und Autoren
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