2 Betriebliche Einordnung der Investitionsrechnung und Entscheidungen über
Investitionen
Aufgabe 2.1: Zielsetzungen marktwirtschaftlicher
Unternehmen
Nennen Sie die langfristigen Zielsetzungen marktwirtschaftlicher Unternehmen! Inwieweit trägt die Investitionsrechnung zur Erfüllung dieser Zielsetzungen bei?
Lösung
Die langfristige Zielsetzung der Unternehmen in einer Marktwirtschaft ist die
Rentabilität des eingesetzten Kapitals; dieses Ziel lässt sich nur bei Aufrechterhaltung der Liquidität (Zahlungsfähigkeit) des Unternehmens erreichen.
Aufgabe der Investitionsrechnung ist es, durch die Ermittlung der optimalen
Investitionsentscheidungen einen Beitrag zur Erhöhung der Rentabilität zu
leisten und gleichzeitig Sorge dafür zu tragen, dass eine jederzeitige Liquidität
(Zahlungsfähigkeit) gewährleistet ist.
Aufgabe 2.2: Prozessphasen einer Investitionsentscheidung
Geben Sie einen Überblick über die Prozessphasen einer Investitionsentscheidung!
6 Investition in Übungen
Lösung
~
Planungsphase
(1) Problemstellung
1
(2) Suche nach reallsierbaren
Alternativen
j
(3) Bcurlcilung der A1ternativen
in monetärer sowie nicht
monetärer Hinsicht
j
(4) Treffen einer Entscheidung
l
Realisations- bzw.
Durchsetzungsphase
1
Kontroll- und
Überwachungsphase
I
Abbildung 2: Prozessphasen bei Investitionsentscheidungen 4
Modifiziert entnommen aus Kruschwitz, Lutz: Investitionsrechnung, 12. Aufl., München
2009, S. 7.
Betriebliche Einordnung und Entscheidungen über Investitionen 7
Aufgabe 2.3: Investitionsphasen
Beschreiben Sie die einzelnen Phasen eines Investitionsprozesses!
Lösung
Ein Investitionsprozess verläuft im Allgemeinen in drei Phasen:5
(1) Planungsphase,
(2) Realisations- bzw. Durchsetzungsphase,
(3) Kontroll- und Überwachungsphase.
zu (1):
Die Planungsphase beginnt mit dem Erkennen des Investitionsproblems
und mit der Formulierung der Problemstellung. In diesem ersten Schritt
wird die Idee geboren, eine Investition durchzuführen. Der Investor muss nur
dann eine Investitionsentscheidung fällen, wenn er Potenziale entdeckt und
wenn er diese nutzen möchte. Er muss dann zunächst seine Ausgangssituation
sorgfältig analysieren. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss er sich über die
Ziele seiner Investitionstätigkeit Klarheit verschaffen. Nur so kann er Entscheidungskriterien ableiten, die er benötigt, um die alternativen Handlungsmöglichkeiten zu beurteilen.
Im zweiten Schritt der Planungsphase sucht der Entscheidungsträger nach
Möglichkeiten, die erkannten Potenziale zu nutzen. Nach der Zusammenstellung der sich ihm bietenden Alternativen ermittelt er deren Konsequenzen,
wobei aufgrund seiner Zielsetzung bereits eine Vorauswahl getroffen werden
kann, bei der nicht realisierbare oder offenkundig ineffiziente Lösungen von
vornherein ausscheiden. Die Ermittlung der Handlungskonsequenzen erfordert, da es sich dabei notwendigerweise immer um zukünftige Ereignisse handelt, den Einsatz von Prognose- und Schätzverfahren. Die Schwierigkeiten bei
der Bestimmung dieser Daten sind ein zentrales Problem der Investitionstheorie. Gegebenenfalls müssen alternative Zukunftsentwicklungen unterstellt,
quantifiziert und verarbeitet werden.
In der dritten Stufe der Planungsphase werden die nach der Vorauswahl verbliebenen Investitionsalternativen bewertet. Nur auf diese Projekte findet
die Investitionsrechnung im eigentlichen Sinne überhaupt Anwendung. Die
Alternativen werden hinsichtlich der monetären Ziele des Entscheidungsträ-
Vgl. hierzu sowie zum Nachfolgenden Bieg, Hartmut; Kußmaul, Heinz: Investition,
2. Aufl., München 2009, Kapitel 2.1.
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References
Zusammenfassung
Investition in Übungen.
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