226 Investition in Übungen
Aufgabe 8.6: Substanzwertverfahren
Der Gastronomiebetrieb des Herrn Fleischer weist ein bilanziertes Vermögen
in Höhe von 11.500 TEUR aus. Auf der Passivseite stehen Wertberichtigungen auf Forderungen und Anlagen in Höhe von 3.000 TEUR, ein Betrag, der
dem bisher eingetretenen Wertverzehr exakt Rechnung trägt. Würden alle aktivierten Vermögensgegenstände heute neu beschafft, müsste Herr Fleischer
13.000 TEUR ausgeben. Um dem bisher eingetretenen Wertverzehr Rechnung
zu tragen, müssen von diesem Betrag 3.000 TEUR als Wertminderung abgesetzt werden. Der Wert der nicht bilanzierungsfähigen immateriellen Vermögensgegenstände lässt sich auf 1.500 TEUR veranschlagen.
Wie hoch ist der
a) (Teil-)Reproduktions(neu)wert,
b) Teilreproduktions( alt) wert,
c) Gesamtreproduktionswert,
d) Wert des Unternehmens nach dem Substanzwertverfahren,
e) Kapitalisierungsmehrwert,
f) originäre Firmenwert?
Hinweis: Der Ertragswert des Unternehmens wurde bereits in der vorangegangenen Aufgabe 8.5 auf Seite 224 berechnet.
Lösung
Teilaufgabe a)
Der (Teil-)Reproduktions(neu)wert ergibt sich aus der Summe der Anschaffungs- bzw. Wiederbeschaffungskosten aller bilanzierten materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände zum Zeitpunkt der Bewertung (Neuzustand) und beträgt hier 13.000 TEUR.
Teilaufgabe b)
Der Teilreproduktions(alt)wert (= Substanzwert) ergibt sich aus der Summe
der Anschaffungs- bzw. Wiederbeschaffungskosten aller bilanzierten materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände zum Zeitpunkt der Bewertung (Neuzustand), vermindert um die tatsächlichen Wertminderungen und
beträgt hier 13.000 TEUR - 3.000 TEUR = 10.000 TEUR.
Gesamtbewertung von Unternehmen als Anwendungs/all der Investitionsrechnung 227
Teilaufgabe c)
Der Gesamtreproduktionswert ergibt sich aus dem Teilreproduktions(alt)wert
zzgl. aller nicht bilanzierungsfähigen immateriellen Vermögens gegenstände
und beträgt hier 10.000 TEUR + l.500 TEUR = 1l.500 TEUR.
Teilaufgabe d)
Der Wert des Unternehmens nach dem Substanzwertverfahren ergibt sich aus
der Summe der Beträge, die aufgewendet werden müssten, um einen Betrieb
der gleichen technischen Leistungsfähigkeit zu errichten, wie sie der zu bewertende Betrieb besitzt.
Eigentlich sollte beim Substanzwert der Gesamtreproduktionswert (hier:
1l.500 TEUR) zugrunde gelegt werden. Aufgrund der Tatsache, dass in der
Praxis bei nicht bilanzierungsfähigen immateriellen Vermögensgegenständen
in aller Regel Ermittlungsschwierigkeiten bestehen, wird statt dessen üblicherweise auf den Teilreproduktions(alt)wert (hier: 10.000 TEUR) zurückgegriffen.
Teilaufgabe e)
Der Kapitalisierungsmehrwert stellt die Differenz von Ertragswert und Gesamtreproduktionswert dar und beträgt 12.866,03 TEUR - 11.500 TEUR =
1.366,03 TEUR.
Teilaufgabe f)
Der originäre Firmenwert ergibt sich aus der Differenz von Ertragswert und
Teilreproduktions(aIt)wert (= Substanzwert) und beträgt 12.866,03 TEUR -
10.000 TEUR = 2.866,03 TEUR (= Kapitalisierungsmehrwert 1.366,03 TEUR
+ nicht bilanzierungsfähige immaterielle Vermögensgegenstände l.500
TEUR).
Aufgabe 8.7: Mittelwertverfahren57
Ein Unternehmen, das einen durchschnittlichen jährlichen Reingewinn von
geschätzten 1,25 Mio. EUR erwirtschaftet und einen Kalkulationszinssatz von
8 % p. a. zugrunde legt, weist die folgende Bilanz auf:
57 Stark modifiziert entnommen aus Olfert, Klaus; Reichei, Christopher: Kompakt-
Training Investition, 4. Aufl., Ludwigshafen (Rhein) 2006, S. 145-146 und S. 199.
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References
Zusammenfassung
Investition in Übungen.
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