7 Investitionsprogrammentscheidungen
7.1 Grundlagen: Sukzessive und simultane
Investitionsprogrammplanung
Aufgabe 7.1: Sukzessive und simultane Investitionsprogrammplanung
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen einer sukzessiven und einer simultanen Investitionsprogrammplanung !
Lösung
Sukzessive Investitionsprogrammplanung:
Im einfachsten Fall besteht das Problem der Investitionsprogrammplanung
darin, einen bestimmten Bestand an Finanzierungsmitteln optimal auf eine
darum konkurrierende Menge sich gegenseitig nicht ausschließender Investitionsvorhaben aufzuteilen. Die Frage lautet also: Ein Investor verfüge im
Zeitpunkt t = 0 über liquide Mittel in Höhe von x EUR und eine Menge von
Investitionsanträgen, deren Gesamtbetrag sich auf mehr als x EUR beläuft.
Welche Investitionsprojekte sollen realisiert werden, und auf welche Vorhaben soll man verzichten?
Diese Fragestellung bezeichnet man deswegen als eine sukzessive Investitionsplanung, weil in einem ersten Planungsschritt zunächst die Menge der Finanzmittel festgelegt wird und erst in einem zweiten Planungsschritt eine
Auswahl der Investitionsobjekte erfolgt, ohne dass dabei die Ergebnisse des
ersten Planungsschrittes, also der Finanzplanung, revidiert werden können.
Die Finanzplanung ist in diesem Fall ein Datum für die Investitionsplanung.
Eine sukzessive Investitionsplanung führt allerdings häufig zu schlechteren
Entscheidungsergebnissen als eine nicht-sukzessive (simultane) Investitionsplanung.
Begründung: Unter Umständen verfügt der Investor über so günstige Investitionsmöglichkeiten, dass es sich im ersten Planungsschritt (Finanzplanung)
gelohnt hätte, einen größeren Betrag zur Verfügung zu stellen als tatsächlich
geschehen. Im entgegengesetzten Fall besitzt der Investor vielleicht so wenige
lohnende Investitionsvorhaben, dass es im ersten Planungsschritt (Finanzplanung) besser gewesen wäre, einen geringeren Betrag zur Verfügung zu stellen.
/nvestitionsprogrammentscheidungen 195
Simultane Investitionsprogrammplanung:
Bei dieser Planungstechnik versucht man, die (möglichen) Mängel der sukzessiven Vorgehensweise dadurch zu vermeiden, dass man die einzelnen Teilpläne des Investors (Finanzplan, Investitionsplan, Produktions- und Absatzplan
usw.) möglichst harmonisch aufeinander abstimmt und die gegenseitigen Abhängigkeiten (Interdependenzen) zwischen den Teilplänen angemessen berücksichtigt.
7.2 Klassische kapitaltheoretische Modelle zur
simultanen Investitions- und Finanzprogrammplanung
Aufgabe 7.2: Ein-Perioden-Fall
Stellen Sie die Bestimmung des optimalen Investitions- und Finanzierungsprogramms anhand des Ein-Perioden-Falls bei den klassischen kapitaltheoretischen Modellen zur simultanen Investitions- und Finanzplanung im Detail
dar!
Lösung
Die Bestimmung des optimalen Investitions- und Finanzierungsprogramms
kann - unter den genannten Voraussetzungen (Ein-Perioden-Fall, klassische
kapitaltheoretische Modelle, simultane Investitions- und Finanzplanung) - mit
einem einfachen Rangordnungsverfahren auf Basis der internen Zinsfüße erfolgen:
Cl) Berechnung des internen Zinsfußes für jedes Investitionsprojekt.
(2) Ordnung der Investitionsprojekte nach der Höhe der internen Zinsfüße,
wobei das Investitionsobjekt mit dem größten internen Zinsfuß an die erste Stelle gesetzt wird. Grafisch ergibt sich somit die Kapitalnachfragefunktion.
(3) Berechnung des internen Zinsfußes für jedes Finanzierungsprojekt.
(4) Ordnung der Finanzierungsprojekte nach der Höhe der internen Zinsfüße,
wobei das Finanzierungsobjekt mit dem kleinsten internen Zinsfuß an die
erste Stelle gesetzt wird. Grafisch ergibt sich somit die Kapitalangebotsfunktion.
Chapter Preview
References
Zusammenfassung
Investition in Übungen.
Alles zum Thema Investitionen bietet dieses Übungsbuch. Sie erhalten zahlreiche Anhaltspunkte zur Lösung von Investitionsfragen. Die über 140 Übungen mit umfangreichen Lösungen sind der Schlüssel zum Methodenverständnis und die Voraussetzung für den Prüfungserfolg. Damit verfügen Sie über mehr Sicherheit beim Umgang mit den zentralen Verfahren des Investitionsmanagement.