74 Teil I: Grundlegende Zusammenhänge und Instrumentarium (73) ∑ t = 0 n S1t · q –t – ∑ t = 0 n S2t · q –t = ∑ t = 0 n (S1t – S2t) · q –t . Alternative (1) ist dann vorteilhafter, wenn gilt: (74) ∑ t = 0 n (S1t – S2t) · q –t < 0. Die Zahlen „1“ und „2“ nach dem Hauptsymbol „S“ in den Gleichungen (73) und (74) kennzeichnen die gleichnamigen Alternativen. Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung wird in den weiteren Ausführungen anstelle des Begriffs des Barwerts der Steuerdifferenzen häufig auch der Begriff des Differenzenbarwerts verwendet. 5.5 Vereinfachende Ersatzkriterien des Vorteilsvergleichs und allgemeingültige Aussagen Endvermögensmaximierung bzw. Kapitalwertmaximierung und Steuerbarwertminimierung erweisen sich oft als aufwendige Verfahren des Vorteilsvergleichs. Daher wird in den nachfolgenden Teilen des Buches versucht, für einzelne Fragestellungen vereinfachende Vorteilskriterien zu finden. Diese müssen aber jeweils mit der Zielsetzung der Kapitalwertmaximierung bzw. der Barwertminimierung vereinbar sein und sich aus ihr ergeben. Bei der Suche nach derartigen Ersatzkriterien des Vorteilsvergleichs wird teilweise auf eine streng mathematische Ableitung aus dem Kapitalwert- bzw. Steuerbarwertkriterium verzichtet. Es werden dann Plausibilitätsüberlegungen, d. h. heuristische Methoden, angewendet. Als brauchbare Ersatzkriterien werden sich z. B. in vielen Fällen des Rechtsformvergleichs die Jahresbelastungsdifferenzen zwischen den zu untersuchenden Rechtsformen erweisen. Als Ersatzkriterien im Rahmen der Steuerbilanzpolitik lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen Zinssätze ableiten. Eine weitere erhebliche Vereinfachung des Vorteilsvergleichs ergibt sich dann, wenn es gelingt, zu allgemeingültigen Aussagen über die Vorteilhaftigkeit von Steuergestaltungsmaßnahmen zueinander zu gelangen. Der Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen derartige Aussagen möglich sind, wird in den Teilen II bis IV wiederholt nachgegangen. 5.6 Systematische Darstellung der Zusammenhänge Abbildung I/5 soll die wichtigsten Zusammenhänge nochmals verdeutlichen. Die Abbildung weist auf der obersten monetären Zielebene das Ziel der Endvermö-
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References
Zusammenfassung
Die betriebswirtschaftliche Steuerlehre für BWLer.
Band 2 dieses zweibändigen Werkes behandelt die Steuerplanung aus der Sicht der einzelnen Unternehmen – das Kerngebiet der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre. Dabei geht es vor allem um methodische Grundlagen, die Steuerbilanzpolitik, die Berücksichtigung von Steuern im Rahmen von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen sowie um die steuerlichen Aspekte bei der Rechtsformwahl und beim Rechtsformwechsel. Die Neuauflage beruht auf dem im Sommer 2009 geltenden Rechtsstand. Berücksichtigt sind somit bereits die Anfang 2009 in kraft getretenen Erbschaftsteuerreform, das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz 2009 sowie das im Rahmen des Konjunkturpakets II erlassene Gesetz zur Sicherung der Beschäftigung und Stabilität in Deutschland mit dem veränderten Einkommensteuertarif des Jahres 2010.
* Grundlegende Zusammenhänge und Instrumentarium der betrieblichen Steuerpolitik
* Steuerbilanzpolitik, sonstige zeitliche Einkommensverlagerungspolitik
* Berücksichtigung von Steuern im Rahmen von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen
* Rechtsformwahl und Rechtsformwechsel
* Lösungen zu den Aufgaben
Das Buch wendet sich an Studierende der Betriebswirtschaft an Universitäten und Fachhochschulen, Angehörige steuerberatender Berufe, Unternehmensberater und Juristen.
Der Autor
Prof. Dr. Dieter Schneeloch, Steuerberater, ist o. Professor der Betriebswirtschaftslehre an der FernUniversität in Hagen.