Editorial
Controlling im Spannungsfeld von Wettbewerb und Regulierung
In den letzten Jahren ist in vielen Bereichen unseres Wirtschaftslebens eine kontinuierliche Zunahme der Regulierungsdichte zu beobachten; man denke nur an das weite
Feld der Corporate Governance oder auch an die Bereiche Umweltschutz und
Produktsicherheit. Gleichzeitig steigt der Druck auf viele Unternehmen zusätzlich
durch die fast schon sprichwörtliche Verschärfung des Wettbewerbs.
Beide Entwicklungen – Zunahme der Regulierungsdichte und Verschärfung des Wettbewerbs – eröffnen neue Risiken, aber auch Chancen für unternehmerisches Handeln.
Doch während die Auswirkungen eines schärferen Wettbewerbs auf Produkt-, Beschaffungs- und Kapitalmärkten in aller Regel bereits im Fokus der Aufmerksamkeit des
Managements stehen, werden die Auswirkungen regulatorischer Eingriffe demgegen-
über noch vergleichsweise selten systematisch analysiert und strategisch umgesetzt.
Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich in der Konsequenz dann auch in den Aufgabenschwerpunkten, Konzepten und Instrumenten des Controllings wider.
Eine weltweite Panel-Studie der Economist Intelligence Unit unterstreicht eindrücklich
die Bedeutung der Regulierung als Risikoursache. Das Regulierungsrisiko belegt
gemeinsam mit Reputations- und Personalrisiken regelmäßig einen der vordersten
Plätze der wichtigsten Risikokategorien; in den Jahren 2005 bis 2007 rangierte das
Regulierungsrisiko dabei sogar noch vor dem Marktrisiko. Die Hauptschwierigkeiten
im Umgang mit Regulierungsrisiken werden in der Vorhersage und Umsetzung regulatorischer Änderungen, im Management steigender regulierungsbedingter Kosten
sowie in der Sicherstellung der Compliance – verstanden als Einhaltung von Regelungen – über Wertschöpfungsstufen und Ländergrenzen hinweg gesehen. Controller
sind bei der Bewältigung dieser Aufgaben mit entsprechend vielfältigen Herausforderungen konfrontiert.
Eine besonders große Relevanz für das wirtschaftliche Ergebnis haben regulatorische
Eingriffe in Branchen, die einer ausgeprägten sektorspezifischen Regulierung unterliegen. Dazu gehört zum Beispiel die Pharmaindustrie, in der eigene Abteilungen für
,Regulatory Affairs’ den Zulassungsprozess für neue Arzneimittel managen. Und dazu
gehören insbesondere auch netzgebundene Infrastruktursektoren wie Energie, Telekommunikation und Transport, die vielfach einer Regulierung ihrer Entgelte unterliegen
und Gegenstand des Themenschwerpunkts dieses Hefts sind. Aufgrund der reichhaltigen Erfahrung lässt sich von den betroffenen Netzbetreibern vieles über den intelligenten Umgang mit regulatorischen Eingriffen lernen.
Die Beiträge dieses Hefts zeichnen den Spannungsbogen zwischen Wettbewerb
und Regulierung exemplarisch nach. Der Themenschwerpunkt ,Controlling in Netzindustrien’ behandelt die Kostenrechnung, das Investitionscontrolling sowie die risikoorientierte Planung von Instandhaltungsbudgets jeweils aus der Sicht eines regulierten
Netzbetreibers. Abgerundet wird der Themenschwerpunkt durch einen Beitrag zur
Planung von Bündelangeboten im Telekommunikationsbereich, ein zentraler Aspekt
der Wettbewerbsstrategie auch auf vielen anderen Produktmärkten.
Am Wettbewerbsende des Spannungsbogens wird das Heft arrondiert durch einen
Beitrag zum Thema Target Costing, der die aktuellen Entwicklungen dieser Methodik
analysiert, sowie durch einen weiteren Beitrag, der Ergebnisse einer empirischen
Studie zum Entwicklungsstand der Performance Messung im Einkauf vorstellt.
Ich wünsche Ihnen eine gewinnbringende Lektüre!
Ihr
Zur Leserumfrage 2008
Liebe Controlling-Leserinnen und Leser,
wir möchten uns ganz herzlich für die
zahlreiche Teilnahme an unserer Umfrage im Juni und das positive Feedback zu unserer Zeitschrift bei Ihnen
bedanken. Freuen Sie sich auf die
Ausgabe 01/2009, die noch praxisorientierter sein und in einem neuen
Layout erscheinen wird.
Ihre Herausgeber der Controlling
Controlling, Heft 11, November 2008 575
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Ernst/Schneider/Thielen, Unternehmens bewertungen erstellen und verstehen
Von Prof. Dr. Dr. Dietmar Ernst, Nürtingen,
Sonja Schneider und Björn Thielen, Stuttgart
3. Auflage. 2008. XXXI, 344 Seiten.
Gebunden € 35,–
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Fax-Coupon
Führend in der Unter nehmens bewertung
für Praktiker
Unternehmensbewertungen erstellen
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wurde von Praktikern für Praktiker geschrieben. Unter nehmer fragen sich: »Was ist mein Unternehmen
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Es gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Unternehmensbewertungsmodelle und stellt
die gebräuchlichsten Ansätze der Unternehmens bewertung transparent und ausführlich dar. Erläutert
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Daten dieses Unternehmens vorgestellt und daraufhin
im Rahmen der Bewertungsansätze erörtert.
Zu den Autoren
Prof. Dr. Dr. Dietmar Ernst ist Professor für Betriebs wirtschaftslehre an der Fachhochschule Nürtingen-
Geislingen. Zuvor war er Investment-Manager bei einer
Private Equity Gesellschaft. Sonja Schneider ist im
Bereich Akquisitions- und Leveragefinanzierung der
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) tätig. Bjoern
Thielen arbeitet als Analyst der LBBW im Bereich
Corporate Finance.
Name/Firma
Straße
PLZ/Ort
Datum/Unterschrift 153228
576 Controlling, Heft 11, November 2008
Chapter Preview
References
Abstract
Month by month, Controlling - Zeitschrift für erfolgsorientierte Unternehmenssteuerung publishes peer-reviewed, applied research contributions for business management, accounting and reporting. Key elements of succesful corporate controlling are presented in an analytic, well-structured manner.
Language: German.
For more information for authors and subscribers, see www.zeitschrift-controlling.de.
Zusammenfassung
Die Controlling - Zeitschrift für erfolgsorientierte Unternehmenssteuerung liefert Monat für Monat fundierte und anwendungsorientierte Fachbeiträge für das Management sowie das Finanz- und Rechnungswesen in Unternehmen. Klar gegliedert und strukturiert werden für alle Controlling-Bereiche die Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmenssteuerung aufgezeigt.
Weitere Informationen für Autoren und Abonnenten finden Sie unter www.zeitschrift-controlling.de.