Anmerkung: Wir danken den Gutachtern und dem Herausgeber für sehr konstruktive Hinweise während des Begutachtungsprozesses.
Prof. Dr. Michel Clement, Institut für Marketing und Medien:
Lehrstuhl für Marketing und
Medienmanagement, Universität Hamburg, Von-Melle-Park
5, 20146 Hamburg, E-Mail: michel.clement@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Franziska Völckner,
Seminar für Allg. BWL, Marketing und Markenmanagement,
Universität zu Köln, Albertus-
Magnus-Platz 1, 50923 Köln,
E-Mail: voelckner@wiso.unikoeln.de
Dipl.-Kffr. Nancy Granström, Institut für Innovationsforschung,
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel, Westring 425, 24098
Kiel, E-Mail: nancy.granstroem@web.de
Dipl.-Vw. Tim van Dyk, Leitung
New Business & Market Research bei der Warner Music
Germany Group, Oberbaumbrücke 1, 20457 Hamburg, E-
Mail: tim.dyk@warnermusic.com
Messung der Markenstärke von Künstlermarken
Eine empirische Untersuchung am Beispiel von Popmusikern
Von Michel Clement, Franziska Völckner, Nancy Granström und Tim van Dyk
In vielen Märkten, die durch hedonische Produktkomponenten geprägt sind, stehen Menschen als Stars im Fokus der Betrachtung.
Diese Stars gelten als Marken und werden
entsprechend auch so gemanagt. Hohe Investitionen der Markenrechteinhaber (in diesem Falle die Musiklabels) erfordern eine
kontinuierliche Messung und Kontrolle der
Markenstärke der Stars. Auf Basis des Konzepts von Keller (1993) zum Customer-Based
Brand-Equity wird erstmals ein Markenstärkemodell für Künstler im Popmusikbereich entwickelt. Unter Verwendung einer großzahligen Stichprobe (n = 1077) werden die Parameter des Modells mittels PLS-Pfadmodellierung geschätzt. Die Ergebnisse der Modellschätzung zeigen die wesentlichen Treiber
der Künstlermarkenstärke auf und bieten auf
diese Weise konkrete Anhaltspunkte für die
Steuerung von Künstlermarken.
1. Einleitung
Marken zählen oftmals zu den wichtigsten Vermögensgegenständen eines Unternehmens (z. B. Sattler 2005).
Entsprechend haben sich Unternehmenspraxis und Forschung bereits intensiv mit Ansätzen zur Messung der
Markenstärke beschäftigt, um im Sinne von Value-Based-Planning-Ansätzen Marken wertorientiert zu führen
(z. B. Sattler 2005; Schimansky 2004). Interessanterweise beschäftigt sich die Literatur zum Markenmanagement nahezu ausnahmslos mit der Markierung von technisch-physikalischen Produkten oder Dienstleistungen
(Sattler/Völkner 2007; Keller 2002; Esch/Wicke/Rempel
2005; Aaker/Joachimsthaler 2000; Swoboda/Giersch/
Foscht 2006).
Tatsächlich lassen sich aber auch Lebewesen markieren:
Madonna, George Clooney oder der Eisbär Knut sind
Marken, die präferenzbildenden Einfluss haben (z. B.
Thomson 2006). Künstlermarken senken die Unsicherheit vor dem Konsum von Erfahrungsgütern – insbesondere bei hedonischen Produkten wie z. B. Musik (DeVany/Walls 1999; Clement/Proppe/Sambeth 2006). Entsprechend wird einer starken Künstlermarke eine erhebliche Erfolgsrelevanz zugesprochen (Chung/Cox 1994;
Albert 1998; DeVany/Walls 1999; Basuroy/Chatterjee/
Ravid 2003). Künstler wurden in der Markenliteratur bislang vorrangig mit Fragen der Werbewirkung (z. B.
durch Testimonials, Agrawal/Kamakura 1995) oder mit
der Analyse der Erfolgswirkung von Stars, z. B. bei Filmen, in Verbindung gebracht (Levin/Levin/Heath 1997;
Rosen 1981; Gaitanides/Kruse 2001). Die Frage, inwiefern Stars Marken darstellen und wie deren Markenstärke erfasst werden kann, ist bislang hingegen nur rudimentär behandelt worden (z. B. Levin/Levin/Heath
1997).
In den Aufbau von Stars werden seitens der Medienindustrie hohe Investitionen vorgenommen: EMI beispiels-
MARKETING · ZFP · 30. Jg. · 2/2008 · S. 93–108 93
weise zahlte Robbie Williams für vier Alben 127 Millionen Euro (Brockhaus Infothek 2008). Daher ist die Fragegestellung, wie man die Markenstärke eines Künstlers
messen und steuern kann, insbesondere für die Markenrechteinhaber (also z. B. die Musiklabels) von hohem Interesse. Einer direkten Übertragung der klassischen Markenpolitik auf Musikprodukte ist angesichts der spezifischen Eigenschaften von hedonischen Gütern jedoch kritisch gegenüberzustehen. So unterscheiden sich Künstlermarken von Produkt- oder Dienstleistungsmarken in
ihrer Dynamik. Künstler verändern sich im Laufe des
Lebenszyklus, indem sie zum Beispiel dem natürlichen
Alterungsprozes unterliegen und nicht ohne weiteres
durch produktpolitische Maßnahmen verjüngt werden
können (Engh 2005). Zudem werden Künstlermarken
durch ihr eigenes, privates Agieren maßgeblich beeinflusst (z. B. Amy Winehouse oder Britney Spears) [1].
Die hohe Dynamik erfordert daher, dass die Markenstärke von Künstlern in regelmäßigen Abständen gemessen
und gesteuert wird. Schließlich wird der (Börsen)-Wert
eines Labels wie z. B. Warner Music oder SONY BMG
stark durch die vertraglich zugesicherten Verwertungsrechte der Künstler determiniert (Vogel 2004). Auch die
Künstler sind an ihrer eigenen Markenwertmessung interessiert, da sie so ihren Markenwert bei Verhandlungen
mit z. B. Labels oder Werbetreibenden besser abschöpfen können (Chisholm 2004).
Um diese Forschungslücke zu schließen, bedarf es eines
Mess- und Steuerungsansatzes, der gezielt für Künstler
adaptiert ist. Dabei ist zu klären, aus welchen Dimensionen und Subdimensionen die Künstlermarkenstärke besteht und welche relative Bedeutung diesen Dimensionen
für das Kaufverhalten der Nachfrager zukommt. Entsprechend ist das Ziel des Beitrags die Entwicklung eines
Markenstärkemodells für Künstler, welches die Ursachen- und Wirkungszusammenhänge der Markenerfolgsentstehung aufzeigt und das Erfolgspotenzial einer
Künstlermarke am Beispiel von Popmusikern bestmöglich erklärt. Dem Ansatz zur Markenstärkemessung wird
ein verhaltenswissenschaftliches Markenverständnis zugrunde gelegt, nach dem sich die Stärke einer Marke in
der Wahrnehmung der Konsumenten widerspiegelt (Keller 1993). Auf diese Weise sollen die Ursachen für die
Stärke einer Künstlermarke diagnostiziert und Erkenntnisse generiert werden, wie die Markenstärke gesteuert
werden kann. Die so ermittelte Markenstärke kann (als
Bestimmungsgröße des Konsumentenverhaltens) darüber hinaus als Basis für die Transformation in einen monetären Markenwert dienen. Das entwickelte Messmodell der Künstlermarkenstärke wurde im Rahmen einer
empirischen Studie (n = 1077) am Beispiel von Popmusikern getestet.
Damit liefert der Aufsatz zwei wesentliche Beiträge zur
Literatur. Zum einen präsentiert der Aufsatz erstmals
einen empirischen Ansatz zur Messung der Künstlermarkenstärke auf der Basis des viel zitierten Konzepts von
Keller (1993) und liefert somit einen Beitrag zur allgemeinen Markenforschung. Zum anderen zeigen die Ergebnisse der Modellschätzung die zentralen Dimensionen bzw. Subdimensionen der Künstlermarkenstärke und
ihren Zusammenhang zu kaufverhaltensorientierten Grö-
ßen auf (im Sinne einer Verhaltensabsicht gegenüber der
Künstlermarke) und bieten auf diese Weise managementrelevante Anhaltspunkte für die Steuerung von Künstlermarken.
2. Konzeptualisierung der
Künstlermarkenstärke
2.1. Künstler als Marken
„Human brands“ bieten Fans die Möglichkeit, Zufriedenheit, Vertrauen und Bindungsstärke gegenüber der
Person aufzubauen (Thomson 2006). Diese „Anziehungskraft“ von Künstlern wird zumeist mit der Bindungstheorie begründet, die auf emotionale Beziehungen
abstellt, die Menschen schon im Kindesalter erlernen
(Bowlby/Ainsworth 2001). So sind die Bindungen zu den
Eltern sehr spezifisch (d. h. kaum austauschbar) und führen zu starken Emotionen (z. B. Liebe). Diese mit anderen Personen verbundenen Emotionen stellen „Bindungen“ dar. Im Laufe der Zeit können solche Bindungen
auch zu weiter entfernten Personen entstehen: So
schwärmen z. B. Teenager häufig von Stars und verbinden mit diesen zahlreiche Emotionen, die zu einer so genannten „intimacy at a distance“ führt (Thomson 2006).
Solche Emotionen sind erlernbar und führen über Netzeffekte zu konformen Assoziationen innerhalb des relevanten sozialen Systems (z. B. „sex appeal“ bei Robbie
Williams; Clement/Albers 2008). Dieser Lernmechanismus führt dazu, dass zum einen erlernte, imagebezogene
Faktoren des Künstlers zu bestimmten Bindungen bzw.
Emotionen führen (so wird z. B. Robbie Willams relativ
konform als Sexsymbol angesehen). Zum anderen lassen
sich diese Bindungen besser erlernen, je häufiger eine
Person mit der Künstlermarke in Kontakt kommt – d. h.
je bekannter diese ist. Daraus lassen sich die zentralen
Elemente Image und Bekanntheit für die Stärke der „human brand“ ableiten.
Entsprechend werden in der Musikindustrie Künstler wie
Marken gemanagt, um über image- und bekanntheitssteigernde Maßnahmen eine enge Fanbindung zu sichern
(Engh 2006). So arbeitet beispielsweise der A&R-Bereich
(Artist & Repertoire) eng mit dem Marketing zusammen,
um Künstler hinsichtlich Image und Bekanntheit möglichst optimal im Markt zu positionieren. Entsprechend bezeichnen sich die beiden Sängerinnen Sandy Mölling und
Lucy Diakovska von den „No Angels“ selbst als „zu Marken gewordene Menschen“ (o. V. 2007).
2.2. Verhaltenswissenschaftliche
Konzeptualisierung der Künstlermarkenstärke
Unter einer Künstlermarke soll im Folgenden ein in der
Psyche des Konsumenten verankertes, unverwechselba-
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
94 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
Künstlerbekanntheit
Künstlerimage
Gestützt
Ungestützt
S
tä
rk
e
de
r
M
ar
ke
nas
so
zi
at
io
ne
n
Einzigartigkeit der
Assoziationen
Fristigkeit der
Künstlerpräsenz
Verhaltensabsicht
gegenüber der
Künstlermarke
Abstrakte Assoziationen: Markenpersönlichkeit
Abstrakte Assoziationen: Self-
Expression-Value
Konkrete Assoziationen:
Künstlerqualität
Dimensionen der KünstlermarkenstärkeKaufverhalten
Abb. 1: Verhaltenswissenschaftliche Konzeptualisierung der
Künstlermarkenstärke
res Vorstellungsbild von einem Künstler verstanden werden, das eine Identifikations- und Differenzierungsfunktion übernimmt und das Wahlverhalten prägt (z. B. Engh
2006). Die Stärke einer Künstlermarke entsteht aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht in den Köpfen der Konsumenten (z. B. Aaker 1991; Keller 1993; Esch/Wicke/
Rempel 2005). Die Künstlermarkenstärke setzt dementsprechend an den Gedächtnisstrukturen der Konsumenten an. Den Ausgangspunkt bildet das in der Marketingliteratur etablierte Modell der Wissensstruktur einer Marke nach Keller (1993, 2003), das in diesem Aufsatz zu
einem Markenstärkemodell für Künstler im Popmusikbereich erweitert wird (vgl. Abb. 1).
Die Markenstärke ist ein latentes mehrdimensionales
Konstrukt, welches aus der subjektiven Wertschätzung
der Markierung entsteht. Sie kann als spezifische Konsumentenreaktion gegenüber der Marke aufgrund des im
Laufe der Zeit erworbenen Markenwissens bezeichnet
werden (Stigler/Becker 1977). Das Markenwissen ist in
Form von semantischen Netzwerken oder Schemata im
Gedächtnis gespeichert und manifestiert sich in den beiden zentralen Komponenten (1) Markenbekanntheit und
(2) Markenimage (Keller 1993).
Beide Größen schaffen Markenpräferenzen und stellen damit die notwendige Voraussetzung für den ökonomischen
Erfolg der Marke dar (Keller 1993; Sattler 2005). Dies
wird auch theoretisch für den Bereich der Popmusik konstatiert (Engh 2006). Entsprechend gilt es für ein wertorientiertes Künstlermarkenmanagement, die in den Köpfen
der Konsumenten verankerte Wissensstruktur einer Künstlermarke (d. h. die Künstlermarkenstärke) mit dem Ziel
einer Markenwertsteigerung zu gestalten. Dazu ist es zunächst nötig, die beiden grundlegenden Dimensionen
Künstlermarkenbekanntheit und -image zu messen.
Die Bekanntheit einer Künstlermarke kennzeichnet die
Fähigkeit eines Konsumenten den Künstler zu erinnern
(ungestützte Bekanntheit) oder wieder zu erkennen (gestützte Bekanntheit). Sie ist damit eine notwendige Bedingung dafür, dass sich Konsumenten ein klares Image
von einem Künstler bilden können. Durch eine entsprechende Bekanntheit gelangt ein Künstler überhaupt erst
ins relevant set eines Konsumenten. Entsprechend entsteht ein Anker zur Befestigung künstlerspezifischer Assoziationen und es werden Bewusstsein für und Vertrautheit mit dem Künstler bei den Konsumenten geschaffen
(Aaker 1991).
Die Markenstärke des Künstlers wird zudem von der
Fristigkeit der Künstlerpräsenz am Markt beeinflusst. So
verfügen Künstler, unter deren Markennamen bereits seit
vielen Jahren erfolgreich Musikangebote vermarktet
werden (z. B. Madonna), über künstlerspezifische Assoziationen, die aufgrund vergangener Erfolge bereits stärker von den Konsumenten erlernt wurden. Dieser Aspekt
zielt auf das von den Konsumenten aufgebaute Konsumkapital ab und erfasst die Bekanntheit und Erfolgswirksamkeit des Musikers aus der Vergangenheit. Es ist denkbar, dass die Fristigkeit neben einem direkten Effekt auf
die Markenstärke bzw. die Verhaltensabsicht gegenüber
der Marke (s. Abbildung 2) auch einen moderierenden
Einfluss auf die beiden Bekanntheitsdimensionen sowie
auf das Markenimage aufweist [2]. Wir modellieren den
Einfluss jedoch ausschließlich direkt, weil der bisherige
Erfolg als Musiker nicht mit der Bekanntheit einer Person zusammenhängen muss. Beispielsweise ist es nicht
unüblich, dass vorher bereits bekannte Persönlichkeiten
ein erstes Album herausbringen (z. B. Paris Hilton, Will
Smith, Barbara Schöneberger, die Endrundenteilnehmer
von Casting-Shows wie z. B. „Deutschland sucht den
Superstar“). Um diesen Effekt der Bekanntheit der Person von dem Effekt der Bekanntheit als Musiker zu trennen, wird der Einfluss der Fristigkeit direkt modelliert.
Darüber hinaus zeigen Studien aus dem Markentransferbereich, dass moderierende Effekte in Bezug auf Markenbekanntheit und Markenimage nur von untergeordneter Bedeutung bei der Erklärung des Transferprodukterfolges sind (z. B. Völckner/Sattler 2006). Da das von
einer Künstlermarke angebotene Produktportfolio (neben
dem Kernprodukt CDs sind dies z. B. Musikvideos, Bücher, Klingeltöne etc.) im weiteren Sinne als Resultat
einer Markentransferstrategie interpretiert werden kann,
ist auch für den vorliegenden Fall eine Dominanz der direkten Effekte zu erwarten. Insofern erscheint gerechtfertig, auf die Einbindung von Interaktionseffekten zugunsten einer sparsamen Modellierung zu verzichten.
Das Markenimage ist für den Aufbau und Erhalt einer
starken Marke zentral (z. B. Agarwal/Rao 1996; Sattler/
Völckner 2007; Levin/Levin/Heath 1997). Die Kommunikation von Markenassoziationen – als Bestandteil von
Markenimages – gegenüber den Konsumenten erfordert,
dass diese Wissensstrukturen einer bekannten Marke zugeordnet und mit dieser abgespeichert werden können. In
Abhängigkeit von der Intensität der Markenbekanntheit
können die mit der (Künstler-)Marke verbundene Imagedimensionen mehr oder weniger leicht abgerufen werden
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008 95
(Keller 1993). Das Markenimage umfasst dabei die Menge aller Assoziationen, die ein Konsument mit einer Marke in Verbindung bringen kann (Engel/Blackwell/Miniard 1995). Das Künstlermarkenimage lässt sich dementsprechend als eine Vielzahl miteinander verknüpfter Assoziationen zu Person und Leistungsspektrum des Künstlers verstehen. Diese Assoziationen verkörpern die neben der Bekanntheit eigentliche inhaltliche Wissensstruktur einer Künstlermarke aus der subjektiven Sicht
von Konsumenten. Die zentrale Bedeutung des Künstlerimages ergibt sich aus dem breiten Leistungsspektrum
des Musikangebots, das in der Regel unter einem Künstlernamen angeboten wird. So besteht das gesamte Musikangebot aus einer Kernleistung in Form des Tonträgers, das heißt der Musik und dem dahinter stehenden
Künstlerimage sowie diversen Zusatzleistungen wie
Konzerte, Musikvideos, Merchandisingprodukten oder
Klingeltönen für das Handy (Engh 2006). Die nachfragerseitige Klammer dieses Leistungsspektrums stellt das
Künstlerimage dar, das die Rezeption des Angebots
ganzheitlich in der Konsumentenwahrnehmung kanalisiert.
Bezüglich der das Künstlerimage beschreibenden Assoziationen kann zwischen konkreten und abstrakten Merkmalen unterschieden werden (Keller 2003; Farquhar/
Herr 1993). Konkrete Merkmale stehen meist in einer
unmittelbaren Beziehung zu den Eigenschaften des
Künstlers (z. B. „gute Stimme“, oder „talentierter Tänzer“) und finden ihren Ausdruck in der wahrgenommenen Künstlerqualität (Hamlen 1991). Abstrakte Merkmale weisen dagegen einen vergleichsweise geringen direkten Bezug zum Musikinhalt auf. Sie beschreiben vielmehr den dahinter stehenden Künstler und finden ihren
Ausdruck insbesondere in den mit der Künstlermarke
verbundenen Markenpersönlichkeitsassoziationen.
Aufgrund der abstrakten Merkmalsassoziationen sind
(Künstler-)Marken auch dazu geeignet, symbolische Bedürfnisse zu erfüllen, insbesondere können sie dazu herangezogen werden, die Selbstdarstellung des Konsumenten zu unterstützen (z. B. Holbrook/Hirshman 1982;
Mäder 2005). Der auf den symbolisch nutzbaren Markeneigenschaften basierende Self-Expression-Value eines
Künstlers ist dementsprechend eine grundlegende Dimension des Künstlerimages. Hedonische Güter – wie
etwa Musik – werden häufig symbolisch konsumiert und
dienen teilweise der Inszenierung der eigenen Person im
sozialen Umfeld (Flender/Rauhe 1989; Fournier 2001).
Auf Basis der Kongruenzhypothese wird angenommen,
dass eine Übereinstimmung von Persönlichkeitsmerkmalen des Konsumenten mit entsprechenden Ausprägungen
der Markenpersönlichkeit zur Wertschätzung des Künstlers führt (Sirgy 1986). Die Persönlichkeit und Wertschätzung von Künstlermarken eignet sich daher als
Symbol zur Ergänzung des Selbstbildes (Clement/Albers
2008).
Neben ihrer Art (konkret oder abstrakt) können sich die
mit einer Künstlermarke verbundenen Assoziationen in
ihrer Vorteilhaftigkeit, Stärke und Einzigartigkeit unterscheiden (Keller 1993). Eine positive Konsumentenreaktion gegenüber der Marke erfordert vorteilhafte Assoziationen, die Konsumentenbedürfnisse treffen und bei
Kaufentscheidungen wichtig sind. Die Vorteilhaftigkeit
der Assoziationen determiniert (neben anderen Faktoren), ob die Konsumenten die Marke gegenüber anderen
Marken bevorzugen und beeinflusst auf diese Weise die
Stärke der Marke (Krishnan 1996).
Die Stärke der Assoziationen determiniert insbesondere,
mit welcher Wahrscheinlichkeit die Assoziationen erinnert und bei Kaufentscheidungsprozessen verwendet
werden. Sie manifestiert sich darin, dass sich Konsumenten in hohem Maße der (Künstler-)Marke bewusst sind,
was sich wiederum in einer höheren gestützten und ungestützten Markenbekanntheit zeigt (Keller 1993).
Schließlich erfasst die Einzigartigkeit von Assoziationen,
in welchem Ausmaß Assoziationen mit konkurrierenden
Künstlern geteilt werden. Starke Künstlermarken sollten
über möglichst viele einzigartige Assoziationen verfügen. Die Einzigartigkeit des Künstlerimages ermöglicht
eine Differenzierung und Abgrenzung zu anderen Künstlern und erleichtert es den Fans, eine symbolische Abgrenzung zu anderen sozialen Gruppen vorzunehmen
(z. B. Eminem-Fans als Rebellen oder Jack Johnson-
Fans als Surfer; Miller/McIntyre/Mantrala 1993).
Die beschriebenen Markenstärkedimensionen sind die
Auslöser einer Verhaltenswirkung beim Konsumenten
und manifestieren sich somit in verhaltensorientierten
Response-Größen wie zum Beispiel Kauf(-absicht) von
Tonträgern des Künstlers, Weiterempfehlung oder Bereitschaft, einen höheren Preis für Musikinhalte des
Künstlers zu zahlen. Diese verhaltensorientierten Indikatoren stellen das Bindeglied dar zwischen den im Kopf
des Konsumenten ablaufenden psychischen Vorgängen
und den ökonomischen Erfolgsgrößen der Künstlermarkenführung und werden im Rahmen der vorliegenden
Untersuchung zur Kriteriumsvalidierung herangezogen.
3. Empirische Studie
3.1. Itemgenerierung und Datenbasis
Die Generierung der Items zur empirischen Erfassung
des in Abb. 1 dargelegten Modells basiert auf einer umfassenden Recherche der Marken- und Medienliteratur
[3]. Die Literaturrecherche führte zur Aufstellung einer
Itemliste von 68 Indikatoren zur Erfassung der einzelnen
Modelldimensionen [4]. Im Anschluss an diese literaturbasierte Operationalisierung der einzelnen Facetten der
Künstlermarkenstärke wurden diese mit acht Experten
aus der Musikindustrie sowie in sechs Fokusgruppen mit
Konsumenten (in Kooperation mit Warner Music, Hamburg) diskutiert. Das primäre Ziel der Gespräche bestand
darin, die Itemliste hinsichtlich Vollständigkeit und Eignung zur Erfassung der Modelldimensionen zu diskutieren und somit die Face Validity des Messmodells zu prü-
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
96 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
Gütemaße Items Faktorladunga)
Item-to-Total-
Korrelation
Indikatorreliabilität
Cronbachs Alpha: 0,82
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 67,11 %
Konstruktreliabilität:
0,89
Künstler X ist mir bekannt.
Ich habe eine klare Vorstellung von Künstler X.
Ich kenne die Musik von Künstler X.
Ich könnte anderen Menschen die Person
Künstler X beschreiben.
0,77
0,87
0,85
0,79
0,60
0,73
0,70
0,64
0,53
0,74
0,75
0,65
a) Sämtliche Faktorladungen sind signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Tab. 1: Gestützte Markenbekanntheit (Konstruktzusammensetzung und Gütekriterien)
fen [5]. Um die Fragebogenstruktur auf ihre Plausibilität
hin zu überprüfen und die Verständlichkeit der einzelnen
Fragen und Aussagen des Online-Fragebogens zu gewährleisten, wurde ein Pretest mit zwanzig Studierenden
durchgeführt.
Auf der Basis aktueller Erkenntnisse zur Incentivierung
bei Online-Befragungen wurden drei MP3-Player und
zehn CDs als Anreiz zur Teilnahme verlost (Deutskens et
al. 2004). Um eine hinreichende Varianz der Künstlermarkenstärke bzw. der einzelnen Dimensionen des Konstrukts zu gewährleisten, wurden die Einschätzungen zu
insgesamt sechs Künstlermarken abgefragt. Die Auswahl
der Künstler erfolgte mit dem Ziel, ein möglichst breites
Spektrum innerhalb des Pop-Genres abzudecken. Dafür
wurden jeweils drei Künstlermarken aus dem nationalen
und aus dem internationalen Bereich gewählt. Es wurden
sowohl Solo-Künstler als auch Künstler-Bands betrachtet. Weiterhin sind langjährig etablierte aber auch relativ
junge Künstler vertreten, um den Einfluss der Dauer der
Künstleraktivität auf die Markenstärke erfassen zu können. Schließlich wurden sowohl männliche als auch
weibliche Künstler in die Betrachtung einbezogen. Auf
Basis dieser Überlegungen und Gesprächen mit Experten
aus der Musikindustrie erfolgte die Auswahl von Mariah
Carey, Wir sind Helden, Nena, Silbermond, Madonna
und Robbie Williams [6]. Diese Künstler sind alle relativ
bekannt, um sicherzustellen, dass sämtliche Facetten des
Messmodells (z. B. Künstlerimage) auch erfasst werden
können. Damit folgen wir dem aus der empirischen Markentransferforschung bekannten Vorgehen, in dem ebenfalls typischerweise nur bekannte Marken eingesetzt
werden, da ansonsten kein Markeneffekt zu messen ist
(Völckner 2003). Wie unsere Ergebnisse zeigen, sind die
Bewertungen der ausgewählten Stars relativ ähnlich
(Tab. 10), was für eine valide Messung spricht, denn es
handelt sich ja um „Stars“. Wir weisen explizit darauf
hin, dass es nicht das Ziel des Beitrags ist, die Künstlermarkenstärke für zahlreiche Musiker zu ermitteln, sondern dass wir auf die Entwicklung eines Messmodells
abstellen.
Jeder Befragte beurteilte einen Künstler, sodass insgesamt sechs Fragebogenversionen zum Einsatz kamen.
Bei der Zuteilung der Künstler auf die Befragten war
zum einen zu berücksichtigen, dass der Fragebogen nur
dann – wie oben angedeutet – sinnvoll ausgefüllt werden
konnte, wenn den Befragten der jeweilige Künstler zumindest dem Namen nach bekannt war. Zum anderen
sollte eine möglichst gleiche Verteilung der Anzahl der
Beurteilungen über die einzelnen Künstler realisiert werden. Vor diesem Hintergrund wurde den Befragten die
Auswahl zwischen zwei Künstlern ermöglicht. Die
Künstlerpaare wurden dabei so gebildet, dass für die beiden jeweils vorgelegten Künstler ein annähernd gleich
großer Zuspruch unter den Befragten erwartet werden
konnte. Die Entscheidung, welches der drei Künstlerpaare den Befragten jeweils präsentiert wurde, erfolgte zufällig. Insgesamt konnten in der Hauptuntersuchung
1077 verwertbare Fragebögen generiert werden.
3.2. Stichprobe
Die Datenerhebung fand von November 2005 bis Januar
2006 statt. Die Analyse des Datenmaterials gibt Aufschluss über die soziodemographische Verteilung innerhalb der Stichprobe. Bei den Befragten handelt es sich
um überwiegend 20- bis 30-jährige – das Durchschnittsalter der Teilnehmer beträgt 26,1 Jahre. Da sich der
Markt für Popmusik überwiegend auf jüngere Altersgruppen konzentriert, kann von einer durchaus adäquaten Altersverteilung innerhalb der Zielgruppe ausgegangen werden. Die Altersstruktur der Tonträgerkäufer für
dieses Genre ist laut der GfK sehr jung, sodass ca. 65%
der Popmusikkäufer 2005 zwischen 10 und 39 Jahre alt
gewesen sind (o.V. 2006).
Mit einer Häufigkeit von etwa zwei Dritteln (68,2%) dominieren die weiblichen Teilnehmer den Datensatz. Im
Vergleich zur Verteilung in der deutschen Gesamtbevölkerung ist die Stichprobe durch ein höheres Bildungsniveau
gekennzeichnet (65% mit Abitur und weitere 20% mit
Hochschulstudium). Insgesamt kann jedoch festgehalten
werden, dass die Stichprobe für den Untersuchungszweck
geeignet ist, weil sich die hier betrachteten Künstlermarken auf den „jungen“ Popmusikbereich beziehen und die
betrachteten Künstlermarken sowohl von männlichen als
auch von weiblichen Fans gekauft werden und nicht nur
bestimmte Bildungsmilleus ansprechen.
3.3. Operationalisierung der Dimensionen und
Subdimensionen der Künstlermarkenstärke
3.3.1. Künstlerbekanntheit
Die Messung der ungestützten Bekanntheit erfolgt über
eine offene Abfrage von fünf Künstlern oder Bands aus
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008 97
Korrelationen vor Prüfung auf Multikollinearität Items
Indikator 1. 2. 3. 4. 5. 6.
1. 1,00
2. 0,93* 1,00
3. 0,71* 0,70* 1,00
4. 0,57* 0,56* 0,69* 1,00
5. 0,42* 0,40* 0,48* 0,55* 1,00
6. 0,44* 0,44* 0,51* 0,53* 0,62* 1,00
1. Wie viele Jahre ist Künstler X bereits aktiv?
2. Vor wie vielen Jahren war Künstler X das erste Mal
in den Charts?
3. Wie viele Alben hat Künstler X bereits veröffentlicht?
4. Wie viele der Songs von Künstler X erreichten eine
Chartplatzierung in Deutschland?
5. In wie vielen Ländern ist Künstler X aktiv?
6. Künstler X ist international erfolgreich. (1 = trifft
überhaupt nicht zu bis 7 = trifft vollkommen zu)
* Die Korrelation ist signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Tab. 2: Zusammensetzung des Index „Fristigkeit“
dem Bereich der Popmusik, ohne dass dem Befragten zuvor Künstlernamen genannt wurden [7]. Wurde der im
Fragebogen betrachtete Künstler dabei genannt, so wurde ihm umgekehrt kodiert der Rangplatz der Nennung
zugewiesen. Der Wert 5 stellt somit den höchsten ungestützten Bekanntheitsgrad dar, der Wert 4 den zweithöchsten etc. Der Fall der Nichtnennung wurde mit 0 kodiert. Die Rankingvariable stellt damit einen Näherungswert für den jeweiligen aktiven Bekanntheitsgrad des betrachteten Künstlers dar.
Die gestützte Markenbekanntheit wird über vier reflektive Indikatoren gemessen (vgl. Tab. 1). Zur Skalierung
der Bekanntheitswahrnehmung wird eine siebenstufige
Likert-Skala mit „1 = trifft überhaupt nicht zu“ bis „7 =
trifft vollkommen zu“ benutzt. Die Beurteilung der Güte
der reflektiven Multi-Item-Skala erfolgt über verschiedene in empirischen Studien standardmäßig verwendete
Reliabilitäts- und Validitätskriterien (z. B. Gerbing/Anderson 1988; Völckner 2003). Tab. 1 führt die zur Messung der gestützten Bekanntheit verwendeten Items und
die betrachteten Gütekriterien auf. Die Ausprägungen
der Gütekriterien zeigen, dass das entwickelte Messmodell eine gute Anpassung an die Daten aufweist.
3.3.2. Fristigkeit der Künstlerpräsenz am Markt
Für die Operationalisierung des Konstrukts Fristigkeit
werden sechs formative Indikatoren eingesetzt. Wir sehen die Fristigkeit einer Künstlermarke als ein Konstrukt
an, das durch die Ausprägungen der Indikatoren bestimmt wird (Diamantopoulos/Winklhofer 2001). Das
zusammen mit Experten der Musikindustrie entwickelte
Konstrukt misst, wie lange der Künstler schon aktiv ist
und wie erfolgreich dieser national und international gewesen ist.
Die Items „Dauer der Aktivität des Künstlers“ und „Anzahl Jahre seit der ersten Chartplatzierung“ werden über
eine Ordinalskala mit insgesamt fünf Antwortkategorien
(1–5 Jahre, 6–10 Jahre, 11–15 Jahre, 16–20 Jahre, 21–25
Jahre) erfasst. Die Items „Anzahl veröffentlichter Alben“
und „Anzahl Chartplatzierungen“ werden jeweils über
eine Ordinalskala mit 20 (1–20) bzw. 30 (1–30) Antwortmöglichkeiten erhoben. Die Messvariable „Anzahl Länder, in denen der Künstler aktiv ist“ wird ebenfalls über
eine Ordinalskala mit insgesamt zehn Antwortkategorien
(1–4, 5–9, usw.) gemessen. Zur Skalierung des Items
„Der Star ist international erfolgreich“ kommt eine siebenstufige Likert-Skala (1 = „trifft überhaupt nicht zu“
bis 7 = „trifft vollkommen zu“) zum Einsatz.
Bei formativen Indikatoren kann es zu Schätzproblemen
kommen, wenn die Korrelationen der Items untereinander zu hoch sind (Albers/Hildebrandt 2006). Tab. 2 zeigt,
dass die Korrelationen zum Teil erheblich sind. Um das
Problem der Multikollinearität im Rahmen der Schätzung des Modells in PLS zu umgehen, wird daher eine
multiplikative Indexbildung über die einzelnen Items
vorgenommen (Albers/Hildebrandt 2006). Über den gebildeten Index wird das Konstrukt „Fristigkeit“ im Rahmen der PLS-Analyse operationalisiert.
3.3.3. Künstlerimage
Gemäß Abb. 1 wird das Künstlerimage durch vier Konstrukte geformt: (1) Künstlerqualität, (2) Markenpersönlichkeit, (3) Self-Expression Value und (4) Einzigartigkeit
der Assoziationen. Wir folgen mit dieser Messung dem
methodischen Plädoyer von Albers/Hildebrandt (2006),
die eine formative Messung von Konstrukten fordern [8],
wenn für das Management konkrete Handlungsempfehlungen abgegeben werden sollen (siehe auch Rossiter 2002).
Die wahrgenommene Qualität einer Künstlermarke ergibt sich aus der Qualität seiner drei Teilleistungen
„Stimme“, „Musik“ und „Appeal/Auftreten“. Die Teilleistungen entstammen aus den Expertengesprächen und
werden jeweils über reflektive Items operationalisiert
(siebenstufige Likert-Skala mit 1 = „trifft überhaupt
nicht“ zu bis 7 = „trifft vollkommen zu“). Zwischen dem
Konstrukt „Künstlerqualität“ und seinen drei Dimensionen wird ein formativer Zusammenhang unterstellt [9].
Mittels einer explorativen Faktorenanalyse wird überprüft, ob sich die unterstellte Struktur in den Daten widerspiegelt. Tab. 3 zeigt, dass sich die Konstrukte wie erwartet herausbilden. Nur bei dem Konstrukt „Appeal“
lassen sich zwei Querladungen (größer als 0,3) auf den
Faktor 2 finden, die jedoch nicht kritisch erscheinen. Die
Lösung erklärt 74% der gesamten Varianz.
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
98 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
Faktorladungen (nach Varimax-Rotation)Faktor Items
1 2 3
Stimme Künstler X besitzt die Fähigkeit, besonders hoch und
tief zu singen.
Künstler X Stimme ist vielfältig, klingt nicht immer
gleich.
0,89
0,79
Musik Melodie, Harmonie und Rhythmus der mir bekannten
Songs gefallen mir.
Die mir bekannten Songs empfinde ich als einprägsam (Ohrwurmeffekt).
Die mir bekannten Texte berühren mich emotional.
0,81
0,84
0,78
Appeal /
Auftreten
Künstler X verfügt über Sex Appeal.
Künstler X hat ein ansprechendes Äußeres.
Künstler X bietet auf der Bühne eine beeindruckende
Show.
Künstler X ist ein talentierter Tänzer.
Künstler X hat ein beeindruckendes körperliches
Auftreten.
0,80
0,74
0,74
0,84
0,89
0,32
0,32
Erklärte Varianz (Ȉ = 74,09%)
Konstrukt Items Faktorladunga)
Item-to-
Total-
Korrelation
Indikatorreliabilität
Stimme
Cronbachs Alpha: 0,73
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 79,02%
Konstruktreliabilität: 0,88
Künstler X besitzt die Fähigkeit, besonders
hoch und tief zu singen.
Künstler X Stimme ist vielfältig, klingt nicht
immer gleich.
0,89
0,89
0,58
0,58
0,76
0,82
Musik
Cronbachs Alpha: 0,79
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 71,67%
Konstruktreliabilität: 0,88
Melodie, Harmonie und Rhythmus der mir
bekannten Songs gefallen mir.
Die mir bekannten Songs empfinde ich als
einprägsam (Ohrwurmeffekt).
Die mir bekannten Texte berühren mich emotional.
0,89
0,84
0,80
0,72
0,63
0,59
0,81
0,69
0,65
Appeal / Auftreten
Cronbachs Alpha: 0,90
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 70,96%
Konstruktreliabilität: 0,92
Künstler X verfügt über Sex-Appeal.
Künstler X hat ein ansprechendes Äußeres.
Künstler X bietet auf der Bühne eine beeindruckende Show.
Künstler X ist ein talentierter Tänzer.
Künstler X hat ein beeindruckendes körperliches Auftreten.
0,88
0,83
0,81
0,81
0,89
0,79
0,73
0,70
0,70
0,81
0,78
0,70
0,66
0,63
0,77
a) Sämtliche Faktorladungen sind signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Die Diskriminanzvalidität der drei Dimensionen wurde anhand des Fornell-Larcker-Kriteriums überprüft
(Fornell/Larcker 1981). Sämtliche quadrierten Korrelationen zwischen den drei Dimensionen sind kleiner als die
durchschnittlich erfassten Varianzen.
Tab. 3: Faktorladungsmatrix der reflektiven Indikatoren (Künstlerqualität)
Tab. 4: Künstlerqualität (Konstruktzusammensetzung und Gütekriterien)
In einem zweiten Schritt wird die Güte der Messmodelle
zur Erfassung der drei Dimensionen der Künstlerqualität
(Tab. 4) überprüft. Die Ausprägungen der betrachteten
Gütekriterien sind durchweg als gut zu bezeichnen.
Neben der Künstlerqualität wirkt die Markenpersönlichkeit formativ auf das Markenimage des Künstlers. Wir
folgen Mäder (2005) und fassen die Markenpersönlichkeit als Konstrukt auf, das formativ über die Dimensionen „Attraktivität“, „Kompetenz“ und „Kreativität“ beeinflusst wird. Die drei Dimensionen wurden jeweils
über reflektive Items erfasst (Likert-Skala mit 1 = „trifft
überhaupt nicht zu“ bis 7 = „trifft vollkommen zu“). Im
Rahmen der Analysen zeigt sich jedoch, dass keine dreidimensionale Lösung vorliegt, sondern dass die explorative Faktorenanalyse eine vierte Dimension identifiziert
(Tab. 5). Während sich die Dimensionen „Attraktivität“
und „Kreativität“ eindeutig herausbilden, spalten sich die
ursprünglich der Dimension „Kompetenz“ zugeordneten
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008 99
Konstrukt Items Faktorladunga)
Item-to-Total-
Korrelation
Indikatorreliabilität
Attraktivität
Cronbachs Alpha: 0,95
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 75,63%
Konstruktreliabilität: 0,96
Ich finde Künstler X aufregend.
Ich finde Künstler X bezaubernd.
Ich finde Künstler X reizvoll.
Ich finde Künstler X unwiderstehlich.
Ich finde Künstler X verführerisch.
Ich finde Künstler X sinnlich.
Ich finde Künstler X leidenschaftlich.
Ich finde Künstler X erotisch.
0,86
0,85
0,90
0,87
0,91
0,86
0,84
0,86
0,82
0,80
0,87
0,83
0,88
0,81
0,79
0,81
0,75
0,73
0,82
0,76
0,82
0,73
0,71
0,72
Kreativität
Cronbachs Alpha: 0,89
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 70,09%
Konstruktreliabilität: 0,92
Ich finde Künstler X kreativ.
Ich finde Künstler X erfrischend.
Ich finde Künstler X aufstrebend.
Ich finde Künstler X modern.
Ich finde Künstler X revolutionär.
0,86
0,88
0,85
0,86
0,74
0,76
0,78
0,75
0,76
0,62
0,74
0,77
0,71
0,73
0,56
Vertrauenswürdigkeit /
Professionalität
Cronbachs Alpha: 0,87
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 72,90%
Konstruktreliabilität: 0,91
Künstler X ist leistungsfähig.
Künstler X ist angesehen.
Künstler X ist professionell.
Künstler X ist erfahren.
0,82
0,84
0,90
0,86
0,62
0,72
0,81
0,74
0,69
0,74
0,81
0,70
Kompetenz
Cronbachs Alpha: 0,86
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 78,55%
Konstruktreliabilität: 0,92
Künstler X ist kompetent.
Künstler X ist glaubwürdig.
Künstler X ist überzeugend.
0,82
0,92
0,92
0,79
0,80
0,64
0,70
0,81
0,84
a) Sämtliche Faktorladungen sind signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Die Diskriminanzvalidität der drei Dimensionen wurde anhand des Fornell-Larcker-Kriteriums überprüft
(Fornell/Larcker 1981). Sämtliche quadrierten Korrelationen zwischen den drei Dimensionen sind kleiner als die
durchschnittlich erfassten Varianzen.
Faktorladungen (nach Varimax-Rotation)Faktor Items
1 2 3 4
Attraktivität Ich finde Künstler X aufregend.
Ich finde Künstler X bezaubernd.
Ich finde Künstler X reizvoll.
Ich finde Künstler X unwiderstehlich.
Ich finde Künstler X verführerisch.
Ich finde Künstler X sinnlich.
Ich finde Künstler X leidenschaftlich.
Ich finde Künstler X erotisch.
0,77
0,79
0,84
0,85
0,90
0,84
0,79
0,84 0,34
Kreativität Ich finde Künstler X kreativ.
Ich finde Künstler X erfrischend.
Ich finde Künstler X aufstrebend.
Ich finde Künstler X modern.
Ich finde Künstler X revolutionär.
0,69
0,75
0,83
0,79
0,65
0,37
0,33
Vertrauenswürdigkeit/
Professionalität
Künstler X ist leistungsfähig.
Künstler X ist angesehen.
Künstler X ist professionell.
Künstler X ist erfahren.
0,31 0,69
0,76
0,84
0,89
Kompetenz Künstler X ist kompetent.
Künstler X ist glaubwürdig.
Künstler X ist überzeugend.
0,37
0,35
0,65
0,89
0,82
Erklärte Varianz (Ȉ = 75,80 %)
Tab. 6: Markenpersönlichkeit (Konstruktzusammensetzung und Gütekriterien)
Tab. 5: Faktorladungsmatrix der reflektiven Indikatoren (Markenpersönlichkeit)
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
100 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
Items Faktorladunga)
Item-to-Total-
Korrelation
Indikatorreliabilität
Cronbachs Alpha: 0,64
Durchschnittlich erfasste
Varianz: 73,00%
Konstruktreliabilität: 0,84
Ich kann mich mit Künstler X gut
identifizieren.
Ich wäre gern wie Künstler X.
0,86
0,86
0,49
0,49
0,89
0,57
a) Sämtliche Faktorladungen sind signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Korrelationen vor Prüfung auf Multikollinearität
Indikator 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
1. 1,00
2. 0,51* 1,00
3. 0,45* 0,27* 1,00
4. 0,52* 0,34* 0,70* 1,00
5. 0,46* 0,29* 0,46* 0,60* 1,00
6. 0,36* 0,20* 0,41* 0,46* 0,45* 1,00
7. 0,18* 0,08 0,44* 0,36* 0,14* 0,41* 1,00
1. Künstler X hat eine besondere Ausstrahlung.
2. Künstler X besitzt eine unverwechselbare
Stimme.
3. Künstler X hat ein sehr wandlungsfähiges
äußeres Erscheinungsbild.
4. Künstler X inszeniert sich musikalisch immer
wieder neu.
5. Künstler X setzt neue musikalische Trends.
6. Künstler X besitzt eine große Medienpräsenz.
7. Künstler X hat viele Skandale.
* Die Korrelation ist signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Items Faktorladung
Item-to-Total-
Korrelation
Indikatorreliabilität
Cronbachs Alpha:
0,67
Durchschnittlich
erfasste Varianz:
55,30 %
Konstruktreliabilität:
0,83
Für Musikprodukte von Künstler X bin ich
bereit, mehr Geld auszugeben, als für andere
Künstlerprodukte.
Die Musik von Künstler X würde ich eher
weiterempfehlen als andere Musik.
Ich besitze CDs von Künstler X.
Nutzungsindex aus:
Ich habe Konzerte von Künstler X gesehen
(zum Beispiel im Fernsehen).
Ich habe Konzerte von Künstler X besucht.
Ich habe Musikvideos von Künstler X gesehen.
Ich habe Musikvideos von Künstler X gekauft.
Ich habe schon mal einen Klingelton mit der
Musik von Künstler X gekauft.
Ich habe schon mal Bücher oder Filme über
Künstler X gekauft.
Ich habe schon mal Merchandisingprodukte
von Künstler X gekauft.
0,80
0,82
0,68
0,66
0,56
0,58
0,44
0,44
0,59
0,69
0,51
0,42
a) Sämtliche Faktorladungen sind signifikant auf dem Niveau von 0,01.
Tab. 7: Konstruktzusammensetzung und Gütekriterien (Self-Expression-Value)
Tab. 8: Zusammensetzung des Index „Einzigartigkeit der Assoziationen“
Tab. 9: Operationalisierung der Verhaltensabsicht
Items in zwei Faktoren auf. So laden vier Items eindeutig
auf einen Faktor, der insbesondere die Aspekte der Vertrauenswürdigkeit bzw. Professionalität widerspiegelt.
Die übrigen drei Items fokussieren auf die Kompetenz
des Künstlers und laden auf den vierten Faktor. Tab. 5
zeigt, dass einige Querladungen vorliegen. Da die Ausprägungen der Gütekriterien der – reflektiv gemessenen
– vier Dimensionen der Markenpersönlichkeit als sehr
gut zu bezeichnen sind (vgl. Tab. 6), werden die Querladungen nicht als Problem betrachtet.
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008 101
Verhaltensabsicht
Künstlerimage
Gestützte
Bekanntheit
Ungestützte
Bekanntheit
Fristigkeit
Künstlerqualitäta
Markenpersönlichkeita
Self-
Expression-
Value
Kompetenz
Professionalität
Kreativität
Attraktivität
Appeal /
Auftreten
Musik
Stimme
Einzigartigkeit
0,547***
0,166***
0,118***
0,032 ns
0,3
14*
**
0,
17
8*
**
0,037
ns
0,391***0,477***
0,
42
3*
**
0,
30
7*
**
0,3
55*
**
0,281***0,312***
R2 = 0,460
0,360***
*** p < 0,01
a Da die Items zur Identifikation hier als Mittelwert eingehen, ist das
Bestimmtheitsmaß mit 0,999 nicht aussagekräftig
R2 = 0,630
Abb. 2: Strukturmodell zum
Zusammenhang zwischen den
Dimensionen der Künstlermarkenstärke und der Verhaltensabsicht gegenüber der Künstlermarke
Des Weiteren wirken Variablen der sozialen Positionierung (Self-Expression Value) auf das Künstlerimage. Das
Konstrukt wird reflektiv über zwei Items gemessen (Tabelle 7). Zur Skalierung wird eine siebenstufige Likert-
Skala verwendet (1 = „trifft überhaupt nicht zu“ bis 7 =
„trifft vollkommen zu“).
Schließlich wirkt die Einzigartigkeit der mit einer Künstlermarke verbundenen Assoziationen formativ auf das
wahrgenommene Künstlerimage. Die Einzigartigkeit ermöglicht eine Differenzierung und Abgrenzung zu anderen Künstlern bzw. Künstlerimages. Für das Künstlermanagement ist es von Interesse die Einzigartigkeit gezielt
zu steuern, sodass eine formative Messung vorzuziehen
ist. Für die Operationalisierung des Konstrukts kommen
folglich sieben formative Indikatoren zum Einsatz. Um
das Problem der Multikollinearität (vgl. Tab. 8) im Rahmen der Schätzung des Modells in PLS zu umgehen, wird
eine multiplikative Indexbildung über die einzelnen Items
vorgenommen. Über den gebildeten Index wird das Konstrukt im Rahmen der PLS-Analyse operationalisiert.
3.4. Strukturmodell
Die Verhaltensabsicht gegenüber der Marke (vgl. Kapitel 2) stellt das Bindeglied zwischen der Künstlermarkenstärke und den ökonomischen Erfolgsgrößen eines
wertorientierten Künstlermarkenmanagements dar. Aufgrund ihrer Nähe zu einer mit monetären Transaktionen
verbundenen Kauf- und Konsumentscheidung können
die verwendeten verhaltensorientierten Indikatoren
(Kauf von Tonträgern, Besuch von Konzerten, Mehrzahlungsbereitschaft, Weiterempfehlungsbereitschaft etc.)
als quasi-ökonomische Erfolgsindikatoren interpretiert
werden (Sattler 1997). Zur Skalierung wird eine siebenstufige Likert-Skala verwendet (1 = „trifft überhaupt
nicht zu“ bis 7 = „trifft vollkommen zu“). Tab. 9 zeigt
den Wortlaut der verwendeten Items und die Ausprägung
der Gütemaße.
Das Strukturmodell spiegelt die Beziehungen zwischen
den einzelnen Dimensionen der Künstlermarkenstärke
und der erfassten Verhaltensabsicht der Probanden gegenüber der Künstlermarke wider. Die Schätzung des
Strukturmodells dient damit zum einen der Beurteilung
der Kriteriumsvalidität der Dimensionen der Künstlermarkenstärke. Zum anderen geben die Pfadkoeffizienten
Aufschluss über Signifikanz und relative Wirkungsstärke
der einzelnen Dimensionen als Treiber der konsumentenseitigen Verhaltensabsicht und bieten damit konkrete Anhaltspunkte zum Aufbau und zur Steuerung einer starken
Künstlermarke. Bei der Analyse latenter Variablen ist zu
beachten, dass grundsätzlich jede latente Variable einer
Operationalisierung über manifeste Variablen (Indikatoren) bedarf, um das Gesamtmodell identifizierbar und
damit schätzbar zu machen (Albers/Götz 2006). Die
Items zur Identifikation der Konstrukte höherer Ordnung
(Künstlerqualität und Markenpersönlichkeit) wurden der
Literatur folgend (Albers/Götz 2006; Matsuno/Mentzer/
Özsomer 2002) als Mittelwerte über die Indikatoren der
reflektiv operationalisierten Dimensionen ermittelt [10].
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
102 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
Ausprägungsniveau der Markenstärkedimension* Markenstärkedimensionen
Relevanz der Markenstärkedimension Mariah
Carey
Wir sind
Helden
Nena Silbermond
Madonna
Robbie
Williams
Ungestützte Bekanntheit 0,118 0,281 0,347 0,161 0,161 2,123 2,638
Gestützte Bekanntheit 0,166 5,630 5,722 5,754 5,776 5,971 6,116
Fristigkeit n.s. --- --- --- --- --- ---
Künstlerimage 0,547 3,586 3,756 3,360 3,514 4,358 4,203
Künstlerqualität 0,172 [= 0,314*0,547] 4,524 3,990 3,621 4,100 4758 4,935
Stimme 0,062 [= 0,360*0,314*0,547] 4,926 3,426 2,863 3,726 3,771 4,412
Musik 0,082 [= 0,477*0,314*0,547] 4,402 5,244 4,462 5,059 4,861 5,138
Appeal/Auftreten 0,073 [= 0,423*0,314*0,547] 4,243 3,299 3,539 3,515 5,688 5,255
Markenpersönlichkeit 0,214 [= 0,391*0,547] 3,934 4,480 4,198 4,241 5,096 4,609
Attraktivität 0,066 [= 0,307*0,391*0,547] 3,280 2,682 2,683 2,879 4,008 3,321
Kreativität 0,076 [= 0,355*0,391*0,547] 3,491 5,050 3,834 4,595 5,208 4,963
Professionalität 0,060 [= 0,281*0,391*0,547] 5,140 4,861 5,561 4,589 6,433 5,806
Kompetenz 0,067 [= 0,312*0,391*0,547] 3,824 5,328 4,713 4,901 4,736 4,348
Self-Expression-Value 0,097 [= 0,178*0,547] 1,690 2,626 1,807 2,234 1,916 1,984
Einzigartigkeit n.s. --- --- --- --- --- ---
* Ungestützte Bekanntheit gemessen auf einer Skala von 0-5 (s. Kapitel 3.3.1), alle anderen Markenstärkedimensionen gemessen auf einer Skala von 1-7
Tab. 10: Relevanz und Ausprägungsniveau der Markenstärketreiber
Es sei darauf hingewiesen, dass wir darauf verzichten,
die identifizierten Dimensionen der Künstlermarkenstärke zu einem Oberkonstrukt (3. Ordnung) zusammenzuführen. Grundsätzlich würde hierfür eine reflektive oder
formative Zusammenführung in Frage kommen: Eine reflektive Zusammenführung würde jedoch implizieren,
dass eigentlich keine unterschiedlichen Dimensionen
vorliegen (sondern austauschbare Facetten, die durch das
Oberkonstrukt reflektiert werden). Eine formative Zusammenführung würde eine kompensatorische Verknüpfung der Dimensionen zur Folge haben. Auch dies erscheint wenig sinnvoll, da beispielsweise fehlende Bekanntheit nicht durch das Künstlerimage kompensiert
werden kann. Dies liegt darin begründet, dass mit fehlender Bekanntheit ein fehlender Anker zur Befestigung
künstlerspezifischer Assoziationen (und damit zum Aufbau eines Images) einhergeht.
Die Ergebnisse der Schätzung des Strukturmodells können der Abb. 2 entnommen werden. Die Schätzung erfolgt mit PLS, das sich als Verfahren zur gleichzeitigen
Betrachtung von reflektiv und formativ gebildeten Konstrukten durchgesetzt hat (Scholderer/Balderjahn/Paulssen 2006) [11].
Aufgeführt sind die standardisierten Pfadkoeffizienten
und das entsprechende Signifikanzniveau. Da bei PLS
keine Verteilungsannahmen getroffen werden, können
keine inferenzstatistischen Tests eingesetzt werden, um
Signifikanzen zu errechnen. Die jeweiligen t-Werte lassen sich jedoch mittels verschiedener Resampling-Ansätze errechnen (Götz/Liehr-Gobbers 2004). Wir nutzen
hierfür das Bootstrapping-Verfahren und folgen somit
der einschlägigen Literatur (z. B. Chin/Marcolin/Newsted 2003). Die Ergebnisse des Modells (Abb. 2) deuten
auf ein gutes Strukturmodell hin. Die Verhaltensabsicht
kann mit einem R2 von 0,46 gut erklärt werden [12].
Obgleich das Messmodell für eine generelle (d.h. keine
segmentspezifische) Aussage zur Markenstärke gebildet
worden ist, wurde geprüft, ob die PLS-Ergebnisse durch
unbeobachtete Heterogenität beeinflusst werden (Hahn
et al. 2002). Hierbei wurde das Programm SmartPLS
(www.smartpls.de) eingesetzt, das die Vorgehensweise
von Hahn et al. (2002) implementiert hat. Alle Informationskriterien weisen auf eine Ein-Segment-Lösung hin,
sodass die hier berichtete Ein-Segment-Lösung als valide
angesehen werden kann.
4. Diskussion des Strukturmodells
Aus Abb. 2 geht der Einfluss der einzelnen Dimensionen
bzw. Markenstärketreiber auf die Verhaltensabsicht der
Konsumenten hervor. Es zeigt sich, dass die Verhaltensabsicht hochsignifikant durch die Bekanntheit (sowohl
gestützt als auch ungestützt) und das Künstlerimage beeinflusst wird. Interessanterweise ist der Pfadkoeffizient
des Konstrukts Fristigkeit nicht signifikant [13]. Dieses
Ergebnis ist von hoher Relevanz, denn offensichtlich ist
es nicht entscheidend, ob ein Künstler in der Vergangenheit sehr erfolgreich gewesen ist, sondern vielmehr ist relevant, dass ein Künstler über ein positives Image verfügt
und aktuell der breiten Masse bekannt ist. Dies führt unmittelbar zu zwei zentralen Managementimplikationen:
Zum einen wird deutlich, dass es gelingen kann, junge,
bislang noch nicht erfolgreiche Künstler in den Markt zu
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008 103
bringen und diese zu einer hohen Markenstärke zu führen. Sofern das Marketing-Management eines Labels in
der Lage ist, die Bekanntheit zu steigern und gleichzeitig
dem Künstler über entsprechende Maßnahmen zu einem
positiven Image zu verhelfen, kann auch für einen neuen
Künstler eine relativ hohe Markenstärke geschaffen werden, die sich in entsprechend positiven Verhaltensabsichten der Konsumenten widerspiegelt. Demnach ist eine
jahrelang erfolgreiche Karriere noch kein Garant für eine
hohe Markenstärke. Ein Beispiel möge dies verdeutlichen: Michael Jackson ist sehr bekannt und langfristig
erfolgreich gewesen. Sein Image hingegen hat aufgrund
einer Vielzahl von Unschicklichkeiten stark gelitten,
sodass die Stärke seiner Marke im Laufe der Zeit geschwächt wurde.
Zum anderen wird offensichtlich, dass das Image eines
Künstlers als eine grundlegende Dimension der Markenstärke zentral für die Verhaltensabsicht der Konsumenten
gegenüber der Künstlermarke ist. Für das Künstlermanagement ist dementsprechend die Frage von hohem Interesse, wie das Image beeinflusst werden kann. Im vorliegenden Fall lässt sich der Einfluss jedes einzelnen
Treibers des Künstlerimages auf die Verhaltensabsicht
bestimmen. Aus Tab. 10 geht hervor, dass sich die Relevanz einer Markenstärkedimension (Spalte 2) bei direkt
auf das Zielkonstrukt (d. h. die Verhaltensabsicht) wirkenden Größen aus dem jeweiligen Pfadkoeffizienten ergibt und bei indirekt (d. h. über andere Konstrukte) wirkende Größen aus der Multiplikation der Einzeleffekte.
Beispielsweise besitzt die Qualität der Stimme einen Effekt von 0,360 auf die Künstlerqualität, welche ihrerseits
wiederum mit 0,314 auf das Künstlerimage wirkt. Da das
Künstlerimage einen Effekt von 0,547 auf die Verhaltensabsicht besitzt, beträgt der Einfluss der stimmlichen
Qualität auf die Verhaltensabsicht der Probanden 0,062.
Der wichtigste Treiber des Künstlerimages ist die Markenpersönlichkeit, die sich nahezu gleichrangig und jeweils signifikant aus den Dimensionen Attraktivität,
Kreativität, Professionalität und Kompetenz zusammensetzt. An zweiter Stelle steht die Künstlerqualität (Importance = 0,172). Die Künstlerqualität formt sich hierbei jeweils signifikant aus (1) der Stimme, (2) der Musik
und schließlich (3) dem Appeal bzw. dem Auftreten. Der
vergleichsweise geringe Einfluss der Stimme auf die
Künstlerqualität bzw. die Verhaltensabsicht gegenüber
der Künstlermarke (Importance = 0,062) scheint alle
Vorurteile gegenüber der Popmusik zu bestätigen – die
Wirkung der Teilleistungen Musik und Auftreten auf die
Künstlerqualität bzw. die Verhaltensabsicht der Konsumenten ist stärker als die Wirkung der Stimme. Dieses
Ergebnis ist jedoch durchaus einleuchtend, da die Stimme ein Merkmal darstellt, das sich in der Popmusik nur
bedingt zur Differenzierung eignet. Vielmehr stehen insbesondere in der Popmusik Motive im Vordergrund, die
mit der Musik und dem Appeal des Stars zusammenhängen (Flender/Rauhe 1989). Als letzter signifikanter Treiber des Künstlerimages ist das Potenzial des Self-Expression-Values anzuführen. Es ist wichtig, dass sich die Fans
mit dem Star identifizieren – allerdings sollte die Relevanz dieses Faktors (Importance = 0,097) im Vergleich
zu der Künstlerqualität (0,172) und der Markenpersönlichkeit (0,214) nicht überschätzt werden.
Die Einzigartigkeit hat keinen signifikanten Einfluss auf
das Künstlerimage und folglich auf die Verhaltensabsicht
gegenüber der Künstlermarke. Demnach ist es nicht unbedingt erforderlich, dass ein Star eine nicht imitierbare
Position aufweist. Ein Beispiel hierfür sind die diversen
erfolgreichen Boybands mit nahezu austauschbaren
Images, die stattdessen zentral über die Dimensionen
Markenpersönlichkeit (insbesondere Attraktivität), Qualität (insbesondere Musik und Appeal/Auftreten) und
Self-Expression-Value positioniert sind.
Wird die Wichtigkeit der einzelnen Dimensionen bzw.
Treiber dem Leistungsvermögen des jeweiligen Künstlers auf dieser Markenstärkedimension gegenüber gestellt (vgl. Tab. 10), lassen sich weitere Managementimplikationen hinsichtlich der Steuerung und Kontrolle der
Künstlermarkenstärke ableiten (z. B. Huber/Herrmann/
Peter 2003). Während die Relevanz-Dimension die relative Bedeutung der Dimensionen (bzw. Subdimensionen)
zur Beeinflussung der konsumentenseitigen Verhaltensabsicht gegenüber der Künstlermarke angibt, zeigt das
Ausprägungsniveau an, ob und inwieweit sich der Künstler in den Augen der Nachfrager bei dieser Dimension
(bzw. Subdimension) noch steigern kann. Alle Dimensionen, die einen kleinen Gewichtungsfaktor aufweisen
und deren Ausprägungsniveau niedrig ist, sollten vom
Management nicht weiter forciert werden. Ähnliches gilt
für die Dimensionen mit hoher Bedeutung und hohem
Ausprägungsniveau. Dies betrifft im vorliegenden Fall
beispielsweise die gestützte Bekanntheit der betrachteten
sechs Künstlermarken. Als kritisch sind jene Dimensionen anzusehen, die einen starken Effekt auf die Verhaltensabsicht bei einem relativ niedrigen Ausprägungsniveau besitzen. So sollte beispielsweise im vorliegenden
Fall bei Mariah Carey ein besonderes Augenmerk der
Dimension Markenpersönlichkeit gelten. Diese Dimension wird nur unterdurchschnittlich erfüllt (Performance
Wert 3,934) und liegt deutlich unter dem jeweiligen Wert
der anderen betrachteten Stars.
5. Schlussbetrachtung
In vielen Märkten, die durch hedonische Produktkomponenten geprägt sind, stehen Menschen als Stars – und damit als Marken – im Fokus. Hohe Investitionen der Markenrechteinhaber (in diesem Falle der Musiklabels) erfordern eine kontinuierliche Messung und Kontrolle der
Markenstärke der Stars. Dies gilt umso mehr, als dass
Menschen einen natürlichen Lebenszyklus durchlaufen
und somit anders als Marken wie etwa Nivea oder Persil
zu managen sind. Folglich ist eine kontinuierliche Überwachung der Markeninvestitionen in den Star hochrelevant, was die Entwicklung eines Modells zu Messung
und Steuerung der Künstlermarkenstärke erforderlich
Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
104 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
macht. Dieser Beitrag verfolgt darüber hinaus das Ziel,
auf Basis der theoretischen Überlegungen von Keller
(1993) erstmals eine empirische Umsetzung des vielzitierten Modells für die Musikindustrie vorzunehmen.
Das hier vorgestellte und umfangreich validierte Markenstärkemodell weist eine hohe statistische Güte auf. Es
eignet sich zur Status-Quo-Analyse der Künstlermarkenstärke und aufgrund der formativen Messung der zentralen Konstrukte zur strategischen aber auch operativen
Markensteuerung in der Musikindustrie.
Obgleich die statistische und inhaltliche Güte des Modells als gut bis sehr gut einzuschätzen ist, verbleiben
auch eine Reihe von Erweiterungsmöglichkeiten des
Modells, die weitere Forschungsarbeiten nach sich ziehen könnten. Erstens basiert das Modell auf Popstars, so
dass nicht zwangsläufig eine Generalisierung auf andere
Musikbereiche gegeben ist. Bei Künstlern stellt sich die
Frage, wer Träger der Marke ist. So kann bei Filmen der
Schauspieler (z. B. Tom Cruise), aber auch der Film als
Markenträger (z. B. Top Gun) fungieren. Dies gilt auch
für die Musikindustrie, in denen der Musiker (Michael
Jackson) oder auch das Album (Thriller) als Markenträger agieren kann. Hennig-Thurau und Dallwitz-Wegner
(2004) diskutieren für die Filmindustrie das „ingredient
branding“, bei dem die Trägermarke der Film ist und
durch die „ingredient brand“ des Schauspielers bei einem
entsprechenden Fit zwischen Trägermarke und ingredient brand eine positive Erfolgswirkung entsteht. Zwar
lässt sich das Konzept auch auf die Musikindustrie übertragen (Engh 2005), allerdings ist dort die zentrale Trägermarke der Musiker. Dies ist auch unmittelbar einsichtig, denn je stärker der Künstler als Marke im Markt verankert ist, desto besser kann dieser über die zahlreichen
Vermarktungswege (Tonträgerverkäufe, Konzerte, Merchandising etc.) „verwertet“ werden. Daher versuchen
die Musiklabels zunehmend so genannte 360-Grad-Deals
abzuschließen, in denen sämtliche Verwertungsrechte an
dem Künstler an das Label übertragen werden (Engh
2006). Vor dem Hintergrund der hier kurz diskutierten
Unterschiede zwischen Musik- und Filmindustrie bleibt
kritisch zu hinterfragen, inwiefern das entwickelte Modell auch auf andere Bereiche der Medienindustrie übertragen werden kann. Allerdings basiert das Modell auf
den traditionellen markentheoretischen Überlegungen,
die hier auf die Besonderheiten der Industrie angepasst
wurden, so dass wir theoretisch keine anderen Ergebnisse in anderen Musikgenres (z. B. Rock oder Jazz) erwarten würden (Engh 2006). Jedoch kann dies letztendlich
nur über weitere empirische Studien gestützt werden.
Zweitens basieren die empirischen Ergebnisse auf einer
deutschen Stichprobe, sodass sich möglicherweise andere Befunde ergeben, wenn Konsumenten in anderen Ländern als Grundgesamtheit dienen. Jedoch lässt auch hier
die bisherige Theoriediskussion nicht erwarten, dass sich
substanzielle Änderungen bei einem anderen Sample ergeben würden. Drittens ist zu berücksichtigen, dass im
Rahmen der Studie nur bekannte Popstars betrachtet
wurden und insofern die Ergebnisse nur für Künstler mit
einem Mindestmaß an Bekanntheit gelten. Dies liegt jedoch letztlich in der Natur des Markenstärkekonstrukts
gemäß Keller (1993) mit seinen zwei grundlegenden Dimensionen Bekanntheit und Image begründet. Ein Mindestmaß an Bekanntheit (welche dann wiederum auf
einem Kontinuum zwischen relativ unbekannt bis sehr
bekannt angesiedelt sein kann) stellt eine notwendige
Bedingung zum Aufbau eines Markenimages dar, da nur
so auch aus psychologischer Sicht auf ein Schema zurück gegriffen werden kann. Der Aufbau von Markenwissensstrukturen als Bestandteil von Markenimages ist
üblicherweise sinnlos, solange diese Wissensstrukturen
nicht einer bekannten Marke zugeordnet werden können.
Schließlich sei noch angeführt, dass das Modell in Folgestudien um eine monetäre Komponente erweitert werden
könnte, in der die Künstlermarkenstärke beispielsweise
auf die ausgehandelten Vertragssummen zwischen Star
und Label bezogen wird.
Anmerkungen
[1] Sowohl Britney Spears als auch Amy Winehouse fielen 2007
und 2008 durch zahlreiche Drogenskandale auf, die weltweit
in der Presse diskutiert wurden.
[2] Wir danken einem anonymen Gutachter für diesen Hinweis.
[3] Es wurden neben der Marketing ZfP, ZfB, zfbf und DBW folgende Marketingzeitschriften betrachtet: Journal of Consumer
Research, Journal of Marketing, Journal of Marketing Research und Marketing Science. Zudem wurden die beiden Medienzeitschriften Journal of Media Economics und Journal of
Cultural Economics betrachtet.
[4] Ein Ansatz, Markenpersönlichkeitsmerkmale zu generieren,
ist der unter dem Namen „Brand Personality Scale“ bekannte
Ansatz von Aaker (1997). Die dort eingesetzte explorative
Faktorenanalyse identifizierte fünf Dimensionen der Markenpersönlichkeit: Sincerity, Excitement, Competence, Sophistication und Ruggedness. Ein über mehrere Schritte durchgeführter Validierungsprozess führte zu einem Markenpersönlichkeitsinventar, welches den Bedeutungsinhalt der fünf Dimensionen mittels 15 Persönlichkeitsfacetten und insgesamt
42 Persönlichkeitsmerkmalen aufschlüsselt. Mäder (2005) erweitert diesen Ansatz von Aaker (1997) um symbolische Produktkategorien und liefert damit für unseren Forschungszweck eine gute Ausgangsbasis, um vor allem die Wirkung
von Eigenschaften der Markenpersönlichkeit auf die Künstermarkenstärke zu messen. Bei der Messung der Künstlerqualität greifen wir u. a. auf die Evaluationstheorie der Gesangsqualität zurück, die sowohl subjektive Rankings durch Zuhörer, als auch objektive Messungen unter der Verwendung harmonischer Spektralanalysen einsetzt (Hamlen 1991). Darüber
hinaus soll zur Beurteilung des auditiven Musikinhalts die
Ausgestaltung der einzelnen Musikkomponenten herangezogen werden. Hinsichtlich des Repertoires stellt die Komposition des Musikinhalts, die Melodie, Harmonie und Rhythmus
umfasst, das wichtigste Element dar, damit ein Song im Gedächtnis nachhallt und dort als „Ohrwurm“ verankert werden
kann (de la Motte-Haber, 1996).
[5] Wir möchten uns sehr herzlich bei Warner Music, SONY
BMG und Universal Music bedanken, die uns bei den Interviews zahlreiche Einsichten in das Künstlermanagement vermitteln konnten.
[6] Der Untersuchung liegt somit zwar eine heterogene Zusammenstellung der Künstler zugrunde, das Ziel des Beitrags besteht jedoch darin, ein Modell zur Messung von Künstlermarken zu generieren, das möglichst allgemein auf Popmusiker
angewendet werden kann. Wir haben sämtliche Analysen
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auch auf Künstlerebene vorgenommen. Da die künstlerspezifischen Analysen zu keinen substanziell anderen Ergebnissen führen als das Modell mit den gepoolten Daten, wird auf
deren detaillierte Darstellung verzichtet.
[7] Diese Frage wurde als erstes im Fragebogen gestellt und erst
danach wurden dem Befragten zwei Künstlermarken zur
Auswahl vorgelegt.
[8] Vgl. ebenfalls das Heft 6/2006 der Zeitschrift „Die Betriebswirtschaft“, in der die Diskussion der formativen Messung
von Konstrukten umfangreich vorgenommen wurde. Das
Künstlerimage wird durch das Item „Ich finde den Künstler
gut“, das mit einer siebenstufigen Likert-Skala (1 = „trifft
überhaupt nicht“ zu bis 7 = „trifft vollkommen zu“) gemessen wurde, identifiziert.
[9] Neben der Managementrelevanz der formativen Messung ist
hierbei ebenfalls zu beachten, dass reflektive Zusammenhänge zwischen den reflektiv gemessenen Dimensionen und
dem Konstrukt zweiter Ordnung wenig sinnvoll sind, weil
diese dann unmittelbar austauschbar wären und so keinen
Mehrwert bieten würden (Albers/Götz 2006).
[10] Nachteilig an dieser Vorgehensweise zur Spezifikation von
Konstrukten höherer Ordnung ist die Tatsache, dass der Einfluss der nicht erklärten Varianz (bzw. des Messfehlers) im
reflektiven Fall bzw. die Gewichtung der Indikatoren im formativen Fall in der Schätzung keine explizite Berücksichtigung findet. Jedoch gibt die Literatur keine Hinweise über
die Existenz befriedigender Methoden zur Operationalisierung von Konstrukten höherer Ordnung (Albers/Götz 2006).
[11] Vgl. ebenfalls das Heft 6/2006 der Zeitschrift „Die Betriebswirtschaft“. Dort wurde umfangreich über das für und wider
der Schätzung von Strukturgleichungsmodellen mit PLS
oder LISREL diskutiert. Letztendlich vefolgen wir in diesem
Aufsatz das Ziel der Entwicklung eines Modells zur Diagnose und Prognose der Markenstärke von Musikstars, so dass
PLS das geeignetere Verfahren ist.
[12] Nach Podsakoff et al. (2003) kann ein sog. Common Method
Bias zu Verzerrungen der Korrelationen zwischen Variablen
und so zu Fehleinschätzungen in statistischen Analysen führen. Dieser Bias entsteht im Wesentlichen durch vier Einflüsse: (1) Single Source Bias, bei dem alle Informationen von
einer Person stammen. Dieser Bias ist insbesondere dann problematisch, wenn sowohl die abhängige als auch die unabhängigen Variablen von einer Person stammen. Dies ist in unserem Fall aber nicht anders zu erheben, da wir konkret die Einstellungen, Emotionen und Verhaltensabsichten einer Person
zu einem Musiker messen wollen. Das Problem des Single
Source Bias zielt insofern auch eher auf die Erfolgsfaktorenforschung ab, die aber nicht Fokus unseres Beitrages ist. (2)
Die Wahl der Item-Charakteristika kann zu einem Bias führen,
wenn diese eine gewisse soziale Erwünschtheit widerspiegeln
oder die Fragen sehr ähnlich sind bzw. identische Anker haben. (3) Weiterhin können bestimmte Item-Konstellationen,
wie z. B. die Anordnung der Items im Fragebogen, zu verzerrten Korrelationen führen. (4) Schließlich können Verzerrungen durch den Erhebungskontext entstehen. In unserer Studie
wurde versucht, die Einflüsse (2) bis (4) möglichst gering zu
halten, indem den methodischen Ratschlägen von Podsakoff et
al. (2003) und Söhnchen (2007) gefolgt wurde (d. h. anonyme
Datenerhebung, Nutzung von ungeraden Skalenpunkten, eindeutige und verständliche Items, Vermeidung von Gewohnheitseffekten bei der Beantwortung). Podsakoff et al. (2003, S.
891) schlagen weitere Tests vor, die allerdings den Nachteil
haben, dass sie vorrangig auf die reflektive Messung von Konstrukten abstellen. Da wir sowohl reflektive als auch formative
Items verwenden, sind auch diese Techniken für unsere Zwecke wenig geeignet. Wir greifen deshalb auf Harmann’s-One-
Factor-Test zurück. Hierbei werden die Items aller Konstrukte
in einer Faktorenanalyse dahingehend untersucht werden, ob
ein substanzieller Anteil der Varianz aller Items durch nur
einen gemeinsamen Faktor erklärt werden kann. Die Grundannahme ist hierbei, dass ein Common Method Bias vorliegt,
wenn entweder nur ein Faktor extrahiert werden kann oder ein
Faktor den Großteil der Kovarianz erklärt. Dieser Test hat den
Nachteil, dass die „Grenzen“ nicht definiert sind. Unsere Analyse der 43 Items (alle Items, d.h. formative und reflektive) extrahiert 7 Faktoren, wobei der erste Faktor 36,8% der gesamten Varianz erklärt. Es kann insofern davon ausgegangen werden, dass kein substanzieller Common Method Bias vorliegt.
[13] Wir haben die Ergebnisse auf Multikollinearität untersucht
(insbesondere auch zwischen den latenten Konstrukten) und
konnten keinen wesentlichen Einfluss feststellen (alle VIF-
Werte sind kleiner als 1,3 und der Konditionsindex liegt mit
1,7 weit unter dem kritischen Wert von 30).
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Clement/Völckner/Granström/van Dyk, Messung der Markenstärke von Künstlermarken
MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008 107
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Summary
Hedonic products, such as books or music,
are often consumed because of symbolic motives that are driven by certain stars. Especially in the music industry, stars can be considered as brands because they can be professionally managed and they have additional
associations and features of brands. Professional brand management requires the measurement of brand equity. In this paper we apply Keller’s (1993) concept of customerbased brand equity to stars in the music industry. Based on a large scale study, we empirically estimate the stars’ equity drivers and
measure the brand equity of six artists. Our
results provide implications for the management of stars in particular in the music industry, but also provide a framework to estimate
the equity of human brands in general.
Schlüsselbegriffe
Hedonische Produkte, Künstlermarkenstärke, PLS
Keywords
Hedonic products, brand equity of stars, PLS
108 MARKETING · ZFP · Heft 2 · 2. Quartal 2008
Chapter Preview
References
Abstract
Marketing ZFP is a platform for the academic dialog between marketing science and marketing practice. It offers critical depictions of the newest developments in the central areas of marketing science and marketing practice. Thereby, Marketing ZFP dedicates itself particularly to the transfer of methodological knowledge into practice.
Articles published in Marketing ZFP are peer-reviewed and written in either German or English. English abstracts are available for all articles.
The scientific quality of Marketing ZFP has been ranked highly: In the VHB-JOURQUAL Ranking of the German Association for Business Research, the journal is listed among the top five German journals in business research. In GeMark, the German Marketing-Journal Ranking, it is listed in category B.
For more information for authors and subscribers, see www.marketing-zfp.de.